Dow Chemical baut Solardächer

Der US-Chemiekonzern verkauft demnächst einfach zu installierende Energieerzeuger.

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Häuslebauer in den USA erhalten bald eine diskrete Alternative zu regulären Solaranlagen: Der Chemieriese Dow Chemical plant den Verkauf von Dachschindeln, in denen Photovoltaik-Zellen bereits eingebaut sind. Ein Markttest, der noch in diesem Jahr starten soll, wird vom amerikanischen Energieministerium mit rund 18 Millionen Dollar gefördert, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Erstmals gezeigt hat Dow Chemical sein Produkt im Oktober 2009. Der Vorteil: Dachdecker können die Schindeln normal verlegen, ausgebildete Techniker werden nicht benötigt. Der Hersteller will die Kosten konkurrierender Solar-Baumaterialien um bis zu 40 Prozent unterbieten, gegenüber einem herkömmlichen Dach samt aufgesetzter Solaranlage lassen sich immerhin noch 10 Prozent sparen.

Dow ist nicht die erste Firma, die versucht, Solarzellen in Baustoffe einzubauen. Auch verschiedene andere Sonnenstromspezialisten haben in den letzten Jahren eine erste Auswahl an Solarschindeln, Kacheln und speziellen Fensterbeschichtungen auf den Markt gebracht. Doch Mainstream war und ist die Technik nicht, was der Chemiekonzern nun nachholen will. Die Zeit dafür könnte reif sein: Andere große Hersteller wie etwa der chinesische Solarspezialist Suntech Power ziehen sich derzeit bereits wieder aus dem Sektor zurück, weil sich während der momentanen Krise am Bau die konventionelle Technik besser verkaufen lässt.

Das US-Energieministerium fördert unterdessen nicht nur Dow. United Solar Ovonic aus Michigan erhielt 13,3 Millionen Dollar als Steuergutschrift, um ein eigenes Baumaterial testen und produzieren zu können. Die Firma setzt auf Dünnfilm-Zellen aus amorphem Silizium, die von Polymerwerkstoffen umgeben sind.

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(bsc)