Prognose: 2013 mehr Mobilgeräte mit ARM- als Intel-Prozessor

Die Wirtschaftsforscher von ABI Research prognostizieren, dass 2013 mehr ultraportable Geräte mit ARM- als mit Intel-Prozessoren arbeiten werden. Sie zählen dazu alles, was unter Bezeichnungen wie Netbook, MID, UMPC, Webpad, Surfpad, Internettablet oder Tablet PC bekannt ist.

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In aktuellen Notebooks bis hinab zum Netbook arbeiten hauptsächlich x86-Prozessoren von Intel und AMD, die Smartphones laufen mit ARM-Prozessoren von Herstellern wie Marvell, Qualcomm, Samsung oder TI. Die Geräteklasse dazwischen entsteht gerade erst, und laut den Wirtschaftsforschern von ABI Research wird Intel hier keine so starke Marktdominanz entwickeln können. Die Anteile der ARM-Prozessoren steige ständig, 2013 würden erstmals mehr ARM- als Intel-Prozessoren in diesen Geräten zum Einsatz kommen, Tendenz auch danach weiter steigend – so lautet die Prognose der Analysten.

Bislang profitiert Intel davon, dass die Anwender im Netbook-Markt nach Windows verlangen. Doch künftig könnten Betriebssysteme wie Chrome OS oder Android ausreichen, sodass kein Zwang besteht, einen x86-Prozessor einzusetzen. Auch verlieren x86-Argumente wie die Verfügbarkeit eines Flash-Player an Bedeutung, was beispielsweise Adobes Open Screen Projekt zeigt. Die ARM-Plattform verspricht billigere und leichtere Notebooks, erste serienreife waren auf der CES zu sehen.

Für noch kleinere und tastaturlose Geräte – oder andersrum gesagt, für größere Smartphones – eignet sich Windows gar nicht. Egal, ob man diese schnuckeligen Geräte nun Tablet PC, Webpad, Internettablet, Surfpad oder sonstwie nennt – ABI Research fasst sie unter UMD (Ultra Mobile Device) zusammen –, verlangen sie nach einer Bedienoberfläche, die besser der Fingerbedienung angepasst ist. Hier haben vor allem Apples iPhone-Betriebssystem und das unter Google-Federführung entwickelte Android die Nase vorne, aber auch ein paar andere mischen mit. Ihnen allen ist gemein, dass sie hauptsächlich in ARM-Prozessor-Umgebung laufen. 

Abzuwarten bleibt also, ob Intel verstärkt UMD-Betriebssysteme wie Moblin vorantreibt oder ob dem Chip-Riesen Marktanteile durch Anwender reichen, die einfach nur ein möglichst kleines Windows-Notebook haben wollen. Klein wäre dieser Anteil wohl nicht – so sagt Senior Analyst Jeff Orr von ABI Research, dass momentan Notebooks und Netbooks einen weit größeren Anteil am UMTS-Datentransfer haben als Smartphones. (jow)