Lego baut wieder auf Steine

Nach herben Verlusten im Jahr 2003 verabschiedet das dänische Unternehmen sich von seinem digitalen Spielzeug und einem Spitzenmanager.

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Nach herben Verlusten im Jahr 2003 verabschiedet sich das dänische Unternehmen Lego von seinem digitalen Spielzeug und seinem Spitzenmanager Poul Plougmann sowie dem Entwicklungsleiter Francesco Ciccolella. Beide waren vom Audio-Hersteller Bang & Olufsen zu Lego gekommen. Statt dessen will Kjeld Kirk Kristiansen, Mitglied der Lego-Eignerfamilie, die Führung der Firma selbst übernehmen.

Als Strategie hat der neue Chef den Abschied vom offenbar wirtschaftlich nicht erfolgreichen digitalen Spielzeug verkündet. Das betrifft etwa die didaktisch anspruchsvollen Lego-Computerspiele, Spiele für die Xbox, den bei Computer-Bastlern sehr beliebten Mindstorm-Roboter sowie das mit dem Namen von Steven Spielberg verkaufte MovieMaker-Set. Daneben steht auch Themen-Spielzeug zu Filmen wie Krieg der Sterne oder Harry Potter auf der Abschussliste.

Bei einer überraschend einberufenen Bilanzpressekonferenz hat Kristiansen bekannt gegeben, die zunehmende Konkurrenz von Computerspielen und eine schwache Konjunktur habe Lego ein extrem schlechtes Weihnachtsgeschäft sowie einen Gesamtverlust von 1,4 Milliarden Kronen (rund 180 Millionen Euro) im Jahr 2003 eingebracht -- den höchsten in der Firmengeschichte. Der Umsatz ging dabei um 25,6 Prozent auf 8,5 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro) zurück. Nun baut Lego wieder auf die klassischen bunten Steine, bei denen der Konzern den Absatz mehr als verdoppeln konnte. (jes)