Wohnmobilhersteller Westfalia ist pleite

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Von
  • ssu

Der Wohnmobilhersteller Westfalia ist pleite. Die Firma stellte am 27. Januar Insolvenzantrag. Grund sei die 2009 dramatisch verschlechterte Marktentwicklung, teilte die Westfalia Van Conversion GmbH im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück mit. "Wir müssen deshalb davon ausgehen, dass der Einbruch bei unseren Reisemobilen im vergangenen Jahr von per Saldo rund 40 Prozent länger anhält", sagte Geschäftsführer Sven Dübbers. Angestrebt werde nun ein umfassender Neuanfang.

Besonders im ersten Halbjahr seien die Auftragseingänge – auf Monatsbasis betrachtet – um bis zu 70 Prozent eingebrochen, sagte Dübbers. Der leichte Aufschwung nach den Sommerferien 2009 bedeutete für das Unternehmen keine nachhaltige Lösung seiner wirtschaftlichen Probleme. Zudem zeichne sich auch in diesem Jahr keine grundsätzliche Besserung ab. Das Überleben in der aktuellen Struktur sei nicht mehr gewährleistet, sagte Dübbers.

Im Insolvenzverfahren solle nun ein Insolvenzplan vorbereitet werden, der die Fahrzeugproduktion langfristig sicherstellen kann. Die Option der Eigenverwaltung wird angestrebt. "Wir gehen davon aus, dass der heutige Schritt die Chance eröffnet, das Unternehmen nach Abschluss des angestrebten Planinsolvenzverfahrens in einer neuen Konstellation fortführen zu können", betonte Dübbers.

Derzeit hat das Traditionsunternehmen rund 170 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2008 bei rund 40 Millionen Euro. Das Unternehmen gehört seit 2007 zur Münchner Industrieholding Aurelius AG. Im November 2009 hatte Westfalia eines ihrer Werke an Daimler verkauft. Die Westfalia Van Conversion war von 2001 bis 2007 eine hundertprozentige Tochter des Stuttgarter Automobilkonzerns. Als Westfalia im Sommer 2009 sein Werksmuseum auflöste und die Exponate bei eBay versteigerte, hatte die Firma noch verneint, dass dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehe. (dpa) / (ssu)