Klemmende Gaspedale: Toyota bereitet auch in Europa Rückrufaktion vor

Klemmende Gaspedale: Toyota bereitet auch in Europa Rückrufaktion vor

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Von
  • Gernot Goppelt

Wie Toyota Deutschland in Köln heute mitteilte, bereitet das Unternehmen auch in Europa eine Rückrufaktion vor. Man prüft derzeit, inwieweit auch in Europa angebotene Modellen von dem Fehler betroffen sind, dass Gapedale klemmen können. Laut einer Sprecherin ist noch nicht bekannt, welche Modelle betroffen sein können. Klar ist aber, dass auch in europäischen Modellen Gaspedalmodule des Zulieferers CTS eingesetzt werden.

Der Handel werde derzeit über die bevorstehende Rückrufinformation informiert, die Kunden sollen auf der Website www.toyota.de "über den Stand der Dinge und die nächsten Schritte" informiert werden. Laut einem "Q&A-Dokument" sind in den USA derzeit 2,3 Millionen Fahrzeuge von einer Rückrufaktion betroffen: 2009-2010 RAV4, 2009-2010 Corolla, 2009-2010 Matrix, 2005-2010 Avalon, 2007-2010 Camry, 2010 Highlander, 2007-2010 Tundra, 2008-2010 Sequoia.

Während es in den USA derzeit einen Produktionsstopp für die betroffenen Fahrzeuge gibt, wird dies laut Toyota für die europäische Produktion nicht notwendig sein, die Marke Lexus sei im Übrigen nicht betroffen. Den möglichen Fehler beschreibt Toyota so: " Bei einigen Gaspedalen könnte es zu einer Art Verschleißerscheinung kommen. In Kombination mit bestimmten Einsatzbedingungen kann die Reibung im Gaspedalmechanismus steigen. "

In den USA scheint das Problem derweil ein Nachspiel zu haben. Der japanische Autohersteller muss sich vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses verantworten, berichtet die dpa. "Zwar war unser Treffen mit Toyota gestern hilfreich, doch es bleiben Fragen", ergänzte demnach der Vorsitzende des zuständigen Unterausschusses, Bart Stupak. "Vorfälle mit klemmenden Gaspedalen bei Toyota-Autos ziehen sich über eine Dekade hin und haben zu einer unverhältnismäßig hohen Anzahl an Toten geführt." Laut des Ausschusses, der sich auf Daten der US-Behörde für Straßensicherheit beruft, haben bereits 19 Menschen durch unvermitteltes Beschleunigen in Toyota-Autos ihr Leben verloren – mehr als doppelt so viele wie bei allen anderen Herstellern zusammen. Die Anhörung ist für den 25. Februar angesetzt. Dabei soll vor allem geklärt werden, seit wann Toyota von den Problemen wusste.

Mittlerweile hat der Konzern laut dpa den Grund für die Probleme gefunden und arbeitet mit dem Zulieferer CTS an einer Lösung, um die Reparatur zügig zu bewerkstelligen. Für Autos, die gerade produziert werden, stünden bereits modifizierte Gaspedale zur Verfügung. CTS wehrt sich gegen Vorwürfe, seine Gaspedale könnten für Unfälle verantwortlich sein. Es gebe keine Kenntnisse über Unfälle oder Verletzungen, die auf das selten auftretende Problem zurückzuführen seien. Es sei überhaupt weniger als ein Dutzend Fälle bekannt, und in keinem dieser Fälle habe das Gaspedal in einer teilweise durchgetretenen Stellung geklemmt. (ggo)