OneWeb weitet sein Satelliteninternet um 37 Länder Europas aus

OneWebs Satelliteninternet ist nun auch in Ländern wie Österreich, Italien, Frankreich und Portugal nutzbar. Weltweit soll der Dienst Ende 2023 verfügbar sein.

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Darstellung eines OneWeb-Satelliten mit ausgefalteten Solarpanelen im Erdorbit

(Bild: OneWeb)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das Satelliteninternet von OneWeb ist seit Ende Mai in weiteren 37 europäischen Ländern verfügbar. Dazu gehören Gebiete oberhalb des 35. Grades nördlicher Breite wie Österreich, Italien, Frankreich und Portugal, wie das britisch-indische Unternehmen erklärt. Auch Deutschland und die Schweiz gehören natürlich dazu, die etwa zwischen 45. und 55. Breitengrad Nord liegen. Damit will OneWeb einen wichtigen Schritt in die weltweite Abdeckung seines Satelliteninternets gemacht haben, die bis Ende dieses Jahres erreicht werden soll.

OneWebs Netzwerk war bereits ab dem 50. nördlichen Breitengrad verfügbar, jetzt sind neue Länder südlich davon hinzugekommen. Außerdem ist OneWebs Satelliteninternet auch an der gesamten Westküste der USA vom Bundesstaat Washington im Norden bis nach Kalifornien und an der Nordostküste von Maine bis Virginia sowie im mittleren Westen der Vereinigten Staaten erreichbar, wie die Firma erklärt. Das Netzwerk soll sich zudem über Kanada und zusätzliche Meeresgebiete erstrecken.

Im Gegensatz zu Starlink von SpaceX ist das Satelliteninternet von OneWeb allerdings nicht direkt für Privatkunden verfügbar, sondern zielt primär auf Firmen und Regierungen, aber auch die See- und Luftfahrt. Dafür arbeitet OneWeb mit Partnern wie Telekommunikationsunternehmen und Internet-Providern zusammen, die die Satellitenverbindungen in ihre Dienste integrieren. OneWeb baut auf aktuell über 600 Minisatelliten, die in einem erdnahen Orbit kreisen.

OneWeb wurde 2012 gegründet und begann 2019 mit dem Aufbau der Satellitenkonstellation. Im März 2020 erklärte sich das Unternehmen zahlungsunfähig, wurde aber Ende 2020 durch Teilverstaatlichung gerettet. Der britische Staat erhielt dadurch 42 Prozent der Anteile an OneWeb. Schon im Dezember 2020 startete das Nachfolgeunternehmen gleichen Namens 36 weitere Satelliten, die mit einer Sojus-2.1b-Rakete vom russischen Kosmodrom Wostotschny in den Orbit gebracht wurden.

Im Juli 2022 fusionierte Eutelsat mit OneWeb. Der französische Satellitenbetreiber gehört zu den größten der Branche und will damit eine Konkurrenz zu Starlink in Europa aufbauen. Dabei handelt es sich formal um keine Übernahme von OneWeb, auch wenn der Deal gemeinhin als solche verstanden wird. Denn die Anteilsscheine an beiden Unternehmen sollen so aufgeteilt werden, dass deren Aktionäre danach jeweils die Hälfte an beiden Unternehmensteilen halten – deren Namen sollen bleiben.

(fds)