Nortel will fast alle Produktionsanlagen verkaufen

Der Netzwerk- und Carrier-Ausrüster will alle Herstellungsaktivitäten einschließlich Zusammenbau unterschiedlicher Produkte, Test von Geräten und Reparaturmaßnahmen einstellen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Der kanadische Netzwerk- und Carrier-Ausrüster Nortel will so gut wie alle ihm verbliebenen Produktionsanlagen verkaufen. Dazu gehörten Werke in Kanada, Brasilien, Nordirland und Frankreich, teilte das Unternehmen mit. Eingestellt werden sollen alle Herstellungsaktivitäten einschließlich Zusammenbau unterschiedlicher Produkte, Test von Geräten und Reparaturmaßnahmen.

Verhandlungen mit dem Auftragsfertiger Flextronics seien aufgenommen worden, der diese Aktivitäten für den Netzwerkausrüster übernehmen soll. Nortel rechnet bei einem erfolgreichen Abschluss mit einer Barzahlung in Höhe von 500 Millionen US-Dollar für die Übertragung von Herstellungseinrichtungen und Lagerbeständen. Komme der Vertrag zu Stande, könnten Kosten von über 2 Milliarden US-Dollar jährlich in die Auftragsfertigung bei Flextronics ausgelagert werden.

Der Schritt sei Teil der Unternehmensstrategie, sich auf die Einführung neuer Produkte sowie auf Vertrieb, Installation und Wartung von Netzwerken zu konzentrieren. Im Zuge der Transaktion könnten laut Nortel bis zu 2500 Stellen abgebaut werden. Nortel war wie so viele andere Telecom-Ausrüster angesichts der allgemeinen Wirtschaftsflaute und der Krise der Telekommunikationsfirmen in ein tiefes Loch gestürzt -- der einst zu den führenden Konzernen der Netzwerkbranche zählende Ausrüster hatte reihenweise Verluste -- im zweiten Quartal 2001 sogar fast 20 Milliarden US-Dollar -- ausweisen und massenweise Mitarbeiter entlassen müssen. Im dritten Quartal 2003 war wieder einmal ein Gewinn angefallen. Die Bilanzen für das vierte Quartal will Nortel am 29. Januar vorlegen. (jk)