Wie gut ist der hierzulande leistungsstärkste Kleinwagen-Diesel?

Seat Ibiza FR 2.0 TDI in Fahrt

Seat bietet den sportlichen Ibiza FR nun auch als Selbstzünder an. Mit 143 PS ist der Spanier nicht nur irgendeine neue Variante, sondern der hierzulande leistungsstärkste Kleinwagen-Diesel überhaupt

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Von
  • mna
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Barcelona (Spanien), 5. Februar 2010 – Da steckt Seat den dicken 2,0-Liter-Diesel doch tatsächlich in den kleinen Ibiza. Und siehe da, es wird eng im Motorraum, für die Batterie reicht der Platz nicht mehr. Sie wanderte in den Kofferraum, ohne allzu große Nachteile für den Stauraum, sagt Seat. Kein Grund zum Klagen, so wandert wenigstens ein bisschen des Schwerpunkts wieder nach hinten, den der große Common-Rail-Diesel zuvor nach vorne gezogen hat. Der FR richtet sich ja schließlich auch nicht an Spediteure, sondern vor allem jüngere Leute, die es ab und zu mal krachen lassen wollen – vielleicht auch etwas häufiger, angesichts des geringen Spritverbrauchs.

Spritzig und agil

Bereits beim Anfahren zieht der Wagen mit seinem 320 Nm satt durch und erweist sich als äußerst reaktionsfreudig, wir hatten nichts anderes erwartet. Doch selbst bei Vollgas bringt der aufgeladene Vierzylinder die Leistung problemlos auf die Vorderräder, das wiederum spricht für die Güte der elektronischen Regelsysteme. Leichte Traktionsprobleme gibt es nur auf nasser Fahrbahn. Die Höchstgeschwindigkeit erreicht der FR 2.0 TDI als Dreitürer bei 210 km/h. Von null auf Tempo 100 beschleunigt der Spanier in 8,2 Sekunden. Das bis 2008 gebaute Vorgängermodell mit 130 PS starkem TDI-Diesel brauchte dafür noch über eine Sekunde länger. Der entscheidende Unterschied liegt aber woanders: Der Pumpe-Düse-Diesel im alten FR war eine Knallbüchse – erst kam nichts, dann alles und darüber wenig. Genau diese fast digitale Leistungscharakteristik mochten zwar viele, der moderne CR-Diesel durchläuft das Drehzahlband aber viel breitbandiger. Man kann damit nicht so gut imponieren, blamiert sich aber auch nicht so schnell, weil man nach der Spitzkehre verhungert. Einziges Manko des Antriebs ist die nicht gerade leise Geräuschkulisse: Bereits im Leerlauf nagelt der Common-Rail-Einspritzer hörbar, aber eben doch weit weniger als der Vorgänger.