Homeoffice: Auch Zoom beordert Angestellte zurück ins Büro

Der Homeoffice-Boom geht endgültig zu Ende, nun verlangt auch Zoom, dass die eigenen Angestellten wieder im Büro erscheinen. Die zeigten sich frustriert.

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Zooms Zentrale in San Jose

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Mit Zoom beordert nun auch ein US-Unternehmen die eigenen Angestellten zurück ins Büro, die wie kaum eine andere vom Homeoffice-Boom während der Coronapandemie profitiert hat. Laut der New York Times hat die für die gleichnamige Videokonferenz-Software verantwortliche Firma aus Kalifornien alle Angestellten, die bis zu 50 Meilen (ca. 80 km) eines Büros wohnen, angewiesen, ab August beziehungsweise September mindestens zwei Tage pro Woche dort zu erscheinen. Intern angekündigt worden sei die neue Vorgabe während eines "angespannten Meetings" vergangene Woche, das über Zoom abgehalten wurde. Viele Angestellte hätten ihren Frust darüber zum Ausdruck gebracht, wie viel Zeit und Geld sie die neue Vorgabe kosten würde.

Man sei überzeugt, dass dieser hybride Ansatz für das Unternehmen der effektivste sei, habe Zoom den Schritt bestätigt und versichert, dass die gesamte Zoom-Plattform weiterhin genutzt werden soll, "damit unsere Angestellten und verteilten Teams verbunden bleiben und effizient arbeiten können". Mit dem Schritt folgt Zoom anderen Konzernen aus der Tech-Branche, die teilweise schon vor Monaten damit begonnen haben, die eigene Belegschaft zurückzubeordern. Der Ökonom Nick Bloom von der Universität Stanford weist gegenüber der Zeitung darauf hin, dass Zoom Nachteile von Homeoffice wie abgekoppelte Angestellten erlebe und gleichzeitig keine finanziellen Vorteile habe. Immerhin bezahle die Firma weiter für Büroraum in der teuren Bay Area und dort übliche Gehälter.

Zoom hatte zu Beginn der Coronakrise stark vom Homeoffice-Trend profitiert und die Belegschaft insgesamt vervierfacht. Seit dem Ende des Booms tut sich das Unternehmen aber schwer, zuletzt konnte der Umsatz pro Quartal nur noch im einstelligen Prozentbereich gesteigert werden. Im Februar hat das Unternehmen dann damit begonnen, etwa 15 Prozent der Belegschaft zu entlassen und dafür Kosten in Höhe von 50 bis 68 Millionen US-Dollar Kosten in Kauf genommen – überwiegend für Abfindungen. Zuletzt kam die Firma laut New York Times noch auf rund 7400 Angestellte. Wie viele davon nun unter die neue Regelung zur Rückkehr in die Büros fallen, geht aus dem Bericht nicht hervor, die New York Times schreibt lediglich, dass "viele" wieder vor Ort erscheinen müssten.

(mho)