iPhone 15 Pro und Pro Max: Berichte über Überhitzungsprobleme

Apples teuerste Handys kommen mit 3-nm-SoC und Titanhülle. Einige Nutzer melden Überhitzungsprobleme beim Laden. Ein Analyst glaubt zu wissen, woran es liegt.

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iPhone 15 Pro

iPhone 15 Pro.

(Bild: Apple)

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Aus den USA, China und Kanada gibt es Berichte über spürbare Temperaturanstiege bei Apples iPhone 15 Pro und 15 Pro Max. Sie treten auf, wenn die Geräte geladen, aber auch wenn viele oder leistungsintensive Apps genutzt werden, insbesondere bei Spielen. Zu direkten Ausfällen scheint es nicht zu kommen, allerdings werden die iPhones so warm, dass sie von Nutzern ungern gehalten werden. Beim Laden sollen laut einem Bericht des Wall Street Journal beim iPhone 15 Pro Max über 41 Grad zu spüren sein, wird geladen und gleichzeitig eine prozessorintensive App ausgeführt, würden über 44 Grad erreicht.

Ganz neu ist das nicht, schon beim iPhone 14 Pro und 14 Pro Max kam es speziell beim Laden zu ähnlicher Wärmeentwicklung. Auf Kundennachfragen heißt es vom Apple-Support, das Problem trete nur anfangs auf, weil das Gerät nach der Installation verschiedene Setup-Prozesse durchläuft (dazu gehört unter anderem der Index der Systemsuche Spotlight). Allerdings war die Erwärmung auch nach einigen Tagen spürbar.

Apple hat beim iPhone 15 Pro und 15 Pro Max erstmals eine neue Gehäuseoberfläche gewählt. Hier trifft das teure Grade-5-Titan auf ein internes Chassis auf Aluminium, beide Stoffe werden in einem Spezialverfahren miteinander verheiratet. Ob dies Auswirkungen auf das Thermal Design hat und eine schlechtere Wärmeabführung der Hauptplatine führt, die nur ungefähr so groß ist wie ein Daumen, bleibt unklar. Hinzu kommt, dass in den Geräten erstmals mit dem A17 Pro ein 3-nm-SoC steckt, die Technik steht Apple derzeit noch exklusiv zur Verfügung.

Mit Ming-Chi Kuo hat sich mittlerweile ein bekannter – und als treffsicher geltender – Analyst zu dem Thema zu Wort gemeldet. Der Apple-Kenner vom taiwanischen Investmenthaus TF International Securities schreibt auf Medium, die Überhitzungsprobleme hätten nichts mit dem 3-nm-SoC von TSMC zu tun. Stattdessen ist seinen Informationen zufolge der "Kompromiss" schuld, den Apple im Thermal Design gemacht habe, damit das Gewicht der Geräte sinkt – "wie z. B. die reduzierte Wärmeabgabefläche und die Verwendung eines Titanrahmens", so Kuo. Beim Test der Geräte durch Mac & i waren die Überhitzungsprobleme nicht feststellbar, allerdings steckten die Modelle in Hüllen. Zu einer Überhitzungswarnung, nach der das Gerät nicht mehr verwendbar war, kam es zu keinem Zeitpunkt.

Für Apple kommt die Nachricht zur Unzeit. iPhone 15 Pro und insbesondere 15 Pro Max sind die Cashcows des aktuellen iPhone-Jahrgangs. Kuo nimmt jedoch an, dass sich das Problem durch Software-Updates lösen lässt. Auch wenn Nutzer die Wärmeentwicklung zunächst nicht stört, sind solch hohe Temperaturen aus anderem Grund schlecht für das Gerät: Lithium-Ionen-Akkus bauen dadurch schneller ab. Wird das iPhone zu warm, verweigert es manchmal das Weiterladen ("charge on hold"). Das tritt aber auch schon beim iPhone 14 Pro und 14 Pro Max auf.

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(bsc)