Studie: Deutsche Firmen bauen mehr Autos im Ausland als hierzulande

Die deutschen Autohersteller werden in diesem Jahr einer Studie zufolge erstmals mehr Pkw im Ausland bauen als im Inland. Die Auslandsproduktion werde 2010 voraussichtlich auf 4,90 Millionen Einheiten steigen, die Herstellung in Deutschland auf 4,87 Millionen Wagen sinken, sagte der Autoexperte Willi Diez am 17. Februar in Stuttgart. Mit Abstand wichtigstes Produktionsland für die deutschen Hersteller sei dabei China mit 1,50 Millionen Pkw im laufenden Jahr.

Insgesamt rechnet der Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft in Geislingen 2010 mit einem Anstieg der weltweiten Automobilverkäufe um 3 Prozent auf 52 Millionen Fahrzeuge. Die Branche in Deutschland werde vor allem von einer anziehenden Nachfrage nach höherwertigen Premiumfahrzeugen profitieren. "Diese Entwicklung wird auch die Beschäftigungsentwicklung in der deutschen Automobilindustrie stabilisieren", sagte Diez.

Seit Beginn der Krise im September 2008 sind in der Branche seinen Angaben zufolge 50.000 Jobs verloren gegangen. Diese Entwicklung werde sich abschwächen. Ende 2009 arbeiteten in der Vorzeigebranche 715.000 Menschen, bis Ende 2010 werden rund 15.000 Jobs verloren gehen, erklärte Diez.

Die Studie wurde im Vorfeld des Genfer Autosalons (4. bis 14. März) veröffentlicht. Zu der Messe in der Schweiz werden in diesem Jahr 250 Aussteller erwartet. Insgesamt sollen mehr als 100 Welt- und Europapremieren präsentiert werden. Erwartet werden bis zu 700.000 Besucher. (dpa) / (ssu)