Studiengänge: Hohe Abbrecherquote in "MINT"-Fächern

Aktuellen Erhebungen zufolge könnten Bachelor und Co. in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu Nachwuchssorgen führen.

vorlesen Druckansicht 905 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Ein bemerkenswertes Kontrastprogramm ist das: Während immer mehr Bürger um ihre berufliche Zukunft bangen, treibt manche Arbeitgeber die Frage um, wo sie bloß neues Fachpersonal herbekommen sollen, wenn ihre älteren Spezialisten demnächst in Rente gehen. "Wir wissen, dass der Ersatzbedarf an Ingenieuren in den nächsten Jahren nicht gedeckt ist", sagt Carola Feller, Bildungsreferentin des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). "2014 werden 220.000 qualifizierte Fachkräfte fehlen."

Da gäbe es also eine Menge anständig bezahlter Jobs, und keiner will sie haben? Die Wahrheit ist vertrackter. Es stimmt zwar, dass das Interesse der Schulabgänger an Naturwissenschaft und Technik steigerungsfähig wäre. Allerdings hätten die Unternehmen wenig Nachwuchssorgen, wenn alle Gymnasiasten und Fachoberschüler, die Ingenieure werden wollen, ihr Ziel auch erreichten.

Leider fallen allzu viele auf dem Weg dorthin durch den Rost, schreibt Technology Review in einer aktuellen Analyse zur Lage in den so genannten MINT-Fächern. Die Studienreformen der letzten Jahre haben in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nicht etwa – wie von der Politik versprochen – mehr Absolventen, sondern mehr Abbrecher hervorgebracht. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Untersuchungen des Hannoveraner Forschungsinstituts HIS (Hochschul-Informations-System) sowie des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF).

Die Schwundquoten sind alarmierend: An den großen deutschen Technischen Universitäten hält nur rund die Hälfte der Maschinenbau-Erstsemester bis zur Abschlussprüfung durch, den Fachhochschulen kommt etwa ein Drittel unterwegs abhanden. Auch in anderen MINT-Fächern – von Mathematik über Informatik und Elektrotechnik bis Chemie – kapitulieren laut HIS und IHF viele Bachelor-Aspiranten vor dem reformierten Bildungssystem.

Die ganze Analyse in Technology Review online:

(bsc)