Zu viel Konkurrenz, zu wenig Interesse: Twitter-Alternative Pebble gibt auf

Seit der Twitter-Übernahme durch Elon Musk versuchen mehrere Dienste vom dortigen Exodus zu profitieren. Mit Pebble (vormals T2) gibt nun einer auf.

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Pebble-Logo anlässlich der Umbenennung

Erst T2, dann Pebble, dann gar nicht mehr

(Bild: Pebble)

Lesezeit: 2 Min.

Der Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) hat einen Konkurrenten weniger: Pebble (vormals bekannt als T2) wird zum 1. November eingestellt. Die Plattform sei nicht schnell genug gewachsen, um Investoren davon zu überzeugen, mehr Geld in den Dienst zu stecken, erklärte der Mitgründer und Chef Gabor Cselle auf Pebble. Das Geld hätte man für den geplanten Aufbau aber benötigt. Dass es inzwischen so viele Twitter-Alternativen gibt, habe die Herausforderung noch einmal vergrößert. Außerdem sei der Netzwerkeffekt von X/Twitter stärker als angenommen, ergänzte Mitgründer Michael Greer. Wer einen Account auf dem Dienst hat, kann seine Daten jetzt noch herunterladen, das soll "spaßig und denkwürdig" sein.

Pebble wurde unter dem Namen T2 seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk unter anderem von ehemaligen Angestellten des großen Vorbilds entwickelt. Die wollten vom dortigen Chaos profitieren und jenen eine Alternative bereitstellen, die Musks Änderungen nicht mochten. Auch ein Jahr später stand der Dienst aber nicht offen, ein Account konnte lediglich mit einer Einladung angelegt werden. Die Inhalte kann man aber einsehen. Laut TechCrunch hatte die App zu Hochzeiten maximal 3000 täglich aktive Nutzer und Nutzerinnen, insgesamt waren demnach 20.000 angemeldet. Nach der Umbenennung in Pebble sei die Zahl der täglich aktiven Accounts auf etwa 1000 gefallen. Das ist nicht nur extrem weit von X/Twitter entfernt, sondern auch von mehreren beliebten Alternativen.

Unter den Twitter-Alternativen sind das dezentral organisierte Mastodon und der Dienst Bluesky am bekanntesten. Bluesky knackte allerdings erst vor kurzem die Marke von einer Million Nutzern und ist damit deutlich kleiner als X. Mastodon kommt dagegen auf über 12 Millionen Accounts und ist Teil des noch deutlich größeren Fediverse. Erst im Sommer hat außerdem die Facebook-Mutter Meta mit Threads einen eigenen Kurznachrichtendienst eröffnet, der kam umgehend auf mehr als 100 Millionen Neuanmeldungen. Inzwischen ist das Interesse daran aber schon wieder merklich zurückgegangen, in der EU ist Threads bislang auch nicht verfügbar.

(mho)