Meta übertrifft Erwartungen, steigert Umsatz und Gewinn deutlich

Der Facebook-Konzern verzeichnet Nutzeranstieg und spielt fast ein Drittel mehr Werbung aus. Die Verluste der VR/AR-Sparte Reality Labs steigen aber weiter.

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Smartphone mit den Apps von Facebook, Facebook-Messenger, Instragm, WhatsApp und Oculus vor dem Meta-Logo

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Meta Platforms hat das vergangene Quartal deutlich besser abgeschlossen als von Börsenexperten erwartet. Der Umsatz ist im Jahresvergleich um 23 Prozent angestiegen, das größte Wachstum seit 2021. Die Gewinne haben sich sogar mehr als verdoppelt. Das ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass auf allen Plattformen wie Facebook und Instagram mehr Werbung ausgespielt wurde, nämlich 31 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Gleichzeitig verzeichnet der Konzern mehr Nutzer.

Im Ende September abgeschlossenen dritten Quartal stieg Metas Umsatz auf 34,15 Milliarden US-Dollar. Die Finanzbranche hatte mit 33,6 Milliarden Dollar gerechnet. Da die Kosten im Jahresabstand um sieben Prozent gesenkt werden konnten, steigerte der Konzern seinen Betriebsgewinn um 143 Prozent auf 13,75 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn machte einen noch größeren Sprung und erhöhte sich im Jahresvergleich sogar um 164 Prozent und liegt bei 11,6 Milliarden Dollar. Hilfreich ist dabei, dass die Steuerquote im Jahresabstand um vier Prozentpunkte auf 17 Prozent gesunken ist.

Die gesunkenen Kosten sind auch auf den Stellenabbau zurückzuführen, der aber mittlerweile abgeschlossen sei. Im Rahmen der Umstrukturierung würden nur noch die Konsolidierung eigener Anlagen und Rechenzentren ausstehen. Anfang 2023 hatte Mark Zuckerberg das "Jahr der Effizienz" ausgerufen und Projekte sowie Jobs gestrichen. Innerhalb eines Jahres hat der Konzern seine Mitarbeiterzahl um 24 Prozent reduziert, Ende September zählte Meta noch 66.185 Angestellte. Vor drei Monaten waren es noch 71.500. Die Ausgaben für Gehälter sollen aber wieder steigen, denn der Konzern will gezielt technische Experten einstellen.

Die erhöhten Werbeeinblendungen schreckt die Nutzer der Meta-Plattformen offenbar nicht ab. Nach eigenen Angaben stieg die Zahl der täglichen Nutzer im Jahresabstand um sieben Prozent auf 3,14 Milliarden. Denselben Sprung machten auch die mindestens einmal monatlich aktiven Nutzer, die nun 3,96 Milliarden ausmachen. Auf Facebook allein zählte Meta 2,09 Milliarden tägliche Nutzer – fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der monatlichen Facebook-Nutzer stieg hingegen nur um drei Prozent auf zuletzt 3,05 Milliarden.

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Zudem verbringen die Anwender mehr Zeit auf Metas Plattformen, wie Zuckerberg nach Bekanntgabe der Ergebnisse im Gespräch mit Analysten erklärte. CNBC berichtet, dass die Nutzerzeit auf Facebook um durchschnittlich sieben Prozent und bei Instagram um sechs Prozent länger wurde. Laut Zuckerberg ist dies die Folge verbesserter Empfehlungen, die den Anwendern regelmäßig ausgespielt wird. Hier sowie bei der Optimierung der Werbung würden sich die Investitionen in Künstliche Intelligenz auszahlen. KI hat nach Aussage Zuckerbergs auch 2024 die höchste Priorität.

Weiterhin nicht ausgezahlt hat sich das konzerneigene Reality Labs für die Entwicklung von Virtual- und Augmented-Reality-Produkten. Dessen Umsatz ist im Jahresabstand um 26 Prozent auf 210 Millionen Dollar gefallen, verzeichnet aber einen Verlust von 3,7 Milliarden Dollar. Und die Betriebsausgaben sollen im laufenden Quartal abermals deutlich ansteigen, warnt Metas Finanzchefin Susan Li.

Für das laufende vierte Quartal erwartet sie einen Umsatz zwischen 36,5 und 40 Milliarden Dollar. Das liegt im Rahmen der Prognose von Marktbeobachtern, die von 38,85 Milliarden Dollar ausgegangen waren. Sollte Meta diesen Umsatz erreichen, wäre es ein Anstieg von rund 20 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Börse reagierte zunächst positiv auf Metas Zahlen. Der Aktienkurs stieg im nachbörslichen Handel schnell um fast vier Prozent an, fiel dann aber auch schnell wieder ab und schloss nachbörslich mit einem Minus von 3,4 Prozent. Über das ganze Jahr hinweg hat sich der Wert des Papiers aber mehr als verdoppelt.

(fds)