SpaceX: Satelliten-Internet Starlink braucht laut Elon Musk kein frisches Geld

Seit vier Jahren baut SpaceX Starlink auf und versorgt hunderttausende mit Satelliten-Internet. Jetzt wurde angeblich der "breakeven cash flow" erreicht.

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Starlink-Antenne auf Hausdach

(Bild: JL Images / Shutterstock)

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Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX nimmt mit dem Satelliten-Internet Starlink jetzt so viel Geld ein, wie der Betrieb kostet. Das jedenfalls hat SpaceX-Chef Elon Musk auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) behauptet und die exzellente Arbeit der Verantwortlichen gelobt. Was er genau mit "breakeven cash-flow" meint, und um welchen Zeitraum es geht, erklärt der Multimilliardär dabei nicht.

Nachdem SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell Anfang des Jahres bereits einmal erklärt hat, dass Starlink im günstig gelegenen Vorquartal genauso viel Geld eingebracht wie gekostet hat, weist die Äußerung von Elon Musk nun darauf hin, dass die positive finanzielle Entwicklung weitergegangen ist. Abschreibungen auf Satelliten, Bodenstationen und andere Systemteile, Aktienzuteilungen an Mitarbeiter und andere unbare Posten sorgen bei einem operativen Cashflow von null natürlich weiterhin für Betriebsverlust.

In der Kurznachricht weist Musk jetzt noch einmal darauf hin, dass sein Unternehmen mit den Starlink-Satelliten bereits die Mehrzahl aller aktiven Satelliten betreibt. Schon im kommenden Jahr würden auf Starlink mehr Satelliten entfallen, als alle anderen Staaten und Firmen insgesamt seit Beginn des Raumfahrtzeitalters ins All geschossen haben, schreibt er weiter. SpaceX baut Starlink seit 2019 auf, fast 5000 aktive Satelliten liefern inzwischen Nordamerika, Europa sowie weiten Teilen Südamerikas, Japan und Australien schnelle Internetverbindungen. Kritik gab es angesichts der immensen Zahlen anfangs vor allem an der Lichtverschmutzung durch die vielen am Himmel entlangziehenden Satelliten.

Erst im September hat das Wall Street Journal berichtet, dass sich der Umsatz Starlinks 2022 auf 1,4 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vorjahr zwar versiebenfacht hat, das aber nur ein Zehntel der Prognose war. Auch die Zahl der Kunden und Kundinnen lag demnach zum Jahreswechsel deutlich unter den Prognosen. Etwas über eine Million Nutzer ist nur ein Zwanzigstel der Menge, die zu diesem Zeitpunkt bereits mit Internet versorgt werden sollten. Eigentlich war laut dem Bericht auch geplant, dass SpaceX mit Starlink ein operatives Einkommen in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar erzielt. Wenn jetzt der Cashflow nicht mehr negativ ist, dürfte es bis zu operativem Gewinn in Milliardenhöhe noch eine ganze Weile dauern – dabei ist weiterhin nicht sicher, ob das überhaupt erreichbar ist.

(mho)