VDA-Chef Wissmann erteilt Better Place eine Absage

VDA-Chef Wissmann erteilt Better Place eine Absage

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Von
  • Gernot Goppelt

Matthias Wissmann

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet in diesem Jahr mit einem starken Absatzrückgang in Deutschland. "Für das Inland erwarten wir 2010 ein Zulassungsvolumen von 2,75 bis 3 Millionen Pkw", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann der Süddeutschen Zeitung vom Montag. Das wäre ein deutlicher Einbruch, 2009 wurden in Deutschland 3,8 Millionen Fahrzeuge verkauft, vor allem auch dank der Abwrackprämie. "Klar ist: 2010 wird ein steiniger Weg", sagte Wissmann.

Wissmann betonte, dass die deutschen Hersteller auf die Erholung wichtiger Auslandsmärkte wie China setzen werden. "Auf den Export kommt es jetzt an." Der amerikanische Markt sei "in einer katastrophalen Situation" gewesen, beginne jetzt aber, sich langsam zu erholen und werde 2011/2012 richtig anziehen, so Wissmann. Er warnte die USA aber vor zu viel Protektionismus. "Ich liebe Amerika, aber ich mache mir keine Illusionen. Die Amerikaner sind starke Vertreter ihrer Interessen. Das geht bis hin zu protektionistischen Schritten." Für die Einführung von Elektroautos wolle die deutsche Autoindustrie keine Subventionen von der Bundesregierung, sagte Wissmann.

Dem Better-Place-Projekt des ehemaligen SAP-Vorstands Shai Agassi, weltweit ein Netz austauschbarer Batterien aufzubauen, erteilte er eine klare Absage. "Das ist ein sehr intelligentes Geschäftsmodell eines begnadeten Verkäufers, der aber übersieht, dass ein Auto etwas anderes ist als ein Handy. Beim Telefon kommt es nicht so sehr auf die Marke an. Beim Auto schon. Mit Allerweltsautos können Sie solche austauschbaren Batterien benutzen. Mit deutschen Markenautos sollte man ein solches Modell nicht verfolgen. An solch einer gesichtslosen Mobilitätskultur können wir kein Interesse haben." (Mit Material der dpa) (ggo)