Cebit

Initiativen für strenge Effizienzstandards bei IT-Produkten

Anlässlich der CeBIT erneuern Entwicklungs- und Umweltorganisationen ihre Forderungen nach einheitlichen Kennzeichnungen von IT-Produkten und strengeren Standards für Energieeffizienz.

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Die Kampagne "Energieeffizienz – jetzt!" fordert anlässlich der CeBIT verpflichtende und einheitliche Kennzeichnungen von IT-Produkten wie Computer und strengere Standards für Energieeffizienz. Die Organisationen Germanwatch, WEED (Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung) und die Christliche Initiative Romero weisen gleichzeitig darauf hin, dass es noch immer noch "keine sozial gerechten und wirklich grünen IT-Geräte" gebe.

Nach Ansicht der Organisationen sind beide Aspekte bei IT-Geräten für Verbraucher kaum zu durchschauen. WEED sieht aber etwa auch die öffentliche Hand in der Pflicht: "Obwohl das neue Vergaberecht sich nun jährt, verfährt die öffentliche Hand noch immer nach dem Prinzip 'Geiz ist geil' ", verdeutlicht Sarah Bormann von WEED, welche die europäische Kampagne ProcureITfair koordiniert. Und Cornelia Heydenreich, Referentin für Unternehmensverantwortung bei Germanwatch und Koordinatorin für makeITfair in Deutschland, ergänzt: "Durch Preisdruck bewirkte exzessive Überstunden und Menschenrechtsverletzungen dürfen weder Hersteller noch Verbraucher in Europa in Kauf nehmen."

Auch in Bezug auf ein Energielabel – also ein verpflichtendes Etikett, welches den typischen Energiebedarf von Geräten leicht vergleichbar macht – kommen Politik und Gesetzgeber seit Jahren nicht voran, trotz Versprechungen. Die Umweltschützer fordern deshalb von Brüssel eine verpflichtende Kennzeichnung nach dem sogenannten Top-Runner-Standard. So soll zum einen sichergestellt werden, dass nur die aktuell besten Geräte mit der höchsten Effizienzklasse gekennzeichnet werden und Stromfresser für den Verbraucher direkt sichtbar sind. Gleichzeitig müssten besonders ineffiziente Geräte vom Markt genommen werden. Gelobt wird aber die mittlerweile gültige EuP-Richtlinie, welche die Leistungsaufnahme von neu verkauften Elektrogeräten im Standby oder vermeintlich ausgeschalteten Betriebsmodus auf 1 Watt begrenzt und ab 2014 auf 0,5 Watt.

Hinter der Kampagne "Energieeffizienz – jetzt!" stehen der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH), das Öko-Institut und der Bundesarbeitskreis für umweltbewusstes Management (B.A.U.M.). Germanwatch/makeITfair ist im Green-IT-Bereich der CeBIT vertreten (Halle 8, Stand C30). (ciw)