OpenAI: Sam Altman ist als CEO zurĂĽck
Sam Altman ist wieder Chef von OpenAI. Bis dahin war es ein langer Weg mit Irrungen und Wirrungen.
Sam Altman, der am Freitag ĂĽberraschend aus dem Unternehmen entlassen wurde, kehrt auf seinen Chefposten bei OpenAI zurĂĽck. Das teilte OpenAI am Mittwoch auf Twitter/X mit. Vorangegangen waren Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat ĂĽber seine RĂĽckkehr in das Unternehmen. Offenbar hat die Androhung von 700 der 770 Mitarbeitern von OpenAI, ihm folgen zu wollen, gewirkt.
Der ehemalige Salesforce Co-CEO Bret Taylor und der ehemalige Finanzminister Larry Summers werden dem Vorstand von OpenAI beitreten. Taylor soll den Vorsitz ĂĽbernehmen. Adam D'Angelo, MitbegrĂĽnder von OpenAI, wird im Vorstand bleiben.
Die Gespräche sollen zwischen Altman, Interims-CEO Emmet Shear und D’Angelo stattgefunden haben, schreibt Bloomberg und beruft sich dabei auf Personen, die mit der Sache vertraut sein sollen.
Entlassung wegen Differenzen
Altman war am Freitag aus der von ihm mitgegrĂĽndeten Firma entlassen worden. Grund dafĂĽr sei gewesen, dass die Kommunikation zwischen ihm und dem Verwaltungsrat nicht funktioniert habe und Unehrlichkeit gegenĂĽber dem Gremium. Zudem soll auch ein Richtungsstreit im Unternehmen zur Entlassung von Altman gefĂĽhrt haben. Die schnelle Kommerzialisierung der KI-Plattform sei im Verwaltungsrat nicht gut angekommen.
Der zwischenzeitlich als Interims-CEO eingesetzte Shear wollte, wie die gesamte Belegschaft, mehr zu dem Vorgang wissen und forderte eine Aufklärung. Die ist jedoch bisher ausgeblieben. Mittlerweile hat er eine unabhängige Untersuchung eingeleitet, die die Vorgänge um die Kündigung Altmans aufklären soll. Der Präsident von OpenAI, Greg Brockman, trat aus Protest zurück.
Microsoft oder OpenAI
Microsoft, das gerade dabei ist, seine KI-Ambitionen stark auszubauen, bemĂĽht sich, Altman und Brockman anzuheuern. Microsoft ist zu 49 Prozent Anteilseigner an OpenAI und im Begriff, 13 Milliarden US-Dollar in das Unternehmen zu stecken.
In der Zwischenzeit versuchte Altman, die Gespräche mit OpenAI fortzuführen. Jedoch versperrte der vierköpfige Vorstand zunächst den Weg für eine Rückkehr. Altman verfügt jedoch über einen starken Rückhalt bei den Mitarbeitern des Unternehmens. Mehr als 700 der 770 Mitarbeiter von OpenAI unterschrieben einen gemeinsamen Brief, in dem sie erklärten, das Unternehmen verlassen zu wollen, sollte Altman nicht wieder eingesetzt werden. Einige von ihnen kündigten an, bei einer Übernahme von OpenAI ihre Aktienbeteiligungen am Unternehmen verkaufen zu wollen. OpenAI hat derzeit eine Bewertung von 80 bis 90 Milliarden Dollar. Der Wert hatte sich von Jahresanfang bis heute etwa verdreifacht.
Umdenken im Vorstand
Bei den Vorstandmitgliedern hat die Aktion der Mitarbeiter offenbar zu einem Umdenken geführt. Ilya Sutskever, leitender Wissenschaftler und eines von vier Vorstandsmitgliedern, äußerte sein Bedauern, an den Aktionen des Vorstands beteiligt gewesen zu sein.
Altman versuchte dann, die Kontrolle ĂĽber OpenAI zurĂĽckzuerlangen. Wie das Wall Street Journal schrieb, soll er bei seiner RĂĽckkehr Ă„nderungen im Vorstand herbeifĂĽhren und die FĂĽhrungsstruktur im Unternehmen umbauen. Zumindest im Vorstand hat Altman dies bereits angekĂĽndigt.
Neues Voice-Feature
Unterdes laufen die Bemühungen OpenAIs, ChatGPT weiter auszubauen, unermüdlich weiter. OpenAI brachte am Dienstag ein neues Voice-Feature. Das ermöglicht es, ChatGPT Fragen in natürlicher Sprache zu stellen. Die KI antwortet dann ebenfalls in natürlicher Sprache. Das Feature steht auch Nutzerinnen und Nutzern der kostenfreien Version zur Verfügung.
(olb)