Mit Rüstungsgesetz: US-Regierung vor neuen weitreichenden Vorgaben für KI-Firmen

Die US-Regierung plant weitere Vorgaben für KI-Firmen. So sollen Cloud-Anbieter prüfen, ob ihre Infrastruktur aus dem Ausland für KI-Training benutzt wird.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Server-Hardware

(Bild: Konstantin Yolshin/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

KI-Firmen in den USA sollen bald die Regierung informieren müssen, wenn sie ein neues KI-Modell trainieren. Außerdem sollen Cloud-Anbieter wie Amazon, Microsoft und Google der US-Regierung Bescheid geben müssen, wenn eine ausländische Firma deren Ressourcen dazu nutzt, um ein großes Sprachmodell zu trainieren. Das berichten US-Medien unter Berufung auf US-Handelsministerin Gina Raimondo. Bereits im Herbst angekündigte Dekrete von US-Präsident Joe Biden mit diesen Vorgaben sollen demnach in dieser Woche ergehen, möglicherweise bereits am heutigen Montag. Damit werden Vorgaben spezifiziert und umgesetzt, die die US-Regierung im Herbst gemacht beziehungsweise angekündigt hat.

Die geplante Informationspflicht beim Beginn des Trainings eines KI-Modells beruht laut Wired auf dem Defense Production Act, einem Gesetz, das es der US-Regierung eigentlich ermöglichen soll, die Produktion kriegswichtiger Güter anzuordnen. Angewandt wurde es aber auch im Rahmen der Corona-Pandemie, um die Herstellung medizinischer Geräte und Artikel zu forcieren. Laut Wired soll es nun auf das Training von KI-Modellen Anwendung finden, bei deren Generierung mindestens 1026 FLOPS eingesetzt werden. Das sei wohl etwas mehr, als bei GPT-4 nötig waren. Während die Einführung der Regeln offenbar unmittelbar bevorsteht, formiert sich angeblich bereits Widerstand. Laut Politico arbeiten betroffene Firmen mit Abgeordneten der Republikaner zusammen, um sie zu kippen.

Bei der zweiten Vorgabe geht es darum, dass die großen Cloud-Anbieter prüfen sollen, ob ihre Technik von ausländischen Akteuren zum KI-Training benutzt wird. Darüber sollen sie die US-Regierung dann informieren müssen, heißt es in einer vorab veröffentlichten Fassung der geplanten Regelung. Damit könnte chinesischen Firmen der Zugang zu Ressourcen abgeschnitten werden, die für das KI-Training nötig sind, fasst Bloomberg zusammen. Außerdem sind die Vorgaben so ausgestaltet, dass die Verantwortung für die Prüfung und Meldung bei den Cloud-Anbietern liegt. Bis zur Umsetzung dauert es aber noch etwas, das US-Handelsministerium bittet erst einmal um Kommentare zu dem Plan.

(mho)