Bericht: Amazon stellt Freevee ein, integriert Gratis-Streaming in Prime Video

Werbefinanziertes und kostenfreies Streaming will Amazon angeblich nicht mehr als Freevee anbieten. Das Angebot dürfte in Prime Video integriert werden.

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Handy mit Prime-Video-Logo vor Videoauswahl der Streaming-Plattform

(Bild: Shutterstock.com; Diego Thomazini)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Amazon wird angeblich seine werbefinanzierte und gebührenfreie Streaming-App Freevee einstellen. Das kostenlose Streaming-Angebot mit Werbeunterbrechungen wird stattdessen in Prime Video integriert, berichtet das US-Fachmagazin Adweek. Der genaue Zeitpunkt dieser Umstellung ist bislang nicht bekannt, aber sie dürfte im Laufe des zweiten Quartals erfolgen.

Freevee ist eine kostenfreie Streaming-Alternative zu Prime Video, die sich über Werbeeinblendungen finanziert. Allerdings umfasst Freevee nicht das komplette Angebot an Filmen, Fernsehserien und Sportsendungen, für die Amazon Rechte besitzt, sondern bietet eingeschränkten und anderen Content, der inhaltlich nicht an Prime Video heranreicht.

Doch ab Februar führt Amazon Prime Video auch in Deutschland Werbung ein. Wer werbefrei schauen will, muss draufzahlen. Damit hat Amazon zwei werbefinanzierte Streaming-Plattformen gleichzeitig, die teilweise auch denselben Content anbieten. Diese Redundanz habe Amazon dazu bewegt, Freevee einzustellen. Das melden verschiedene, mit der Angelegenheit vertraute Quellen, schreibt Adweek.

Durch die Integration von Freevee in Prime Video hätte letztgenannte Streaming-Plattform drei Stufen. Neben dem bisherigen werbefreien Angebot, für das ab nächsten Monat ein Aufpreis von monatlich 2,99 Euro fällig wird, und Prime Video mit wenigen Werbeunterbrechungen zum bisherigen Preis, kommt dann das komplett werbefinanzierte Gratis-Streaming hinzu.

Damit würde Amazon die Verwirrung bei Streaming-Kunden und Werbetreibenden etwas lindern, die sich unsicher bei der Wahl der Plattform sind. Zudem besitzt Freevee keine Option, um Zuschauer zu Abonnenten zu konvertieren. Nutzer, die kostenfreien Content bei Prime Video konsumieren, könnten dagegen auf Upgrade-Möglichkeiten hingewiesen werden, um Prime-Abonnements abzuschließen.

Amazon hat kürzlich auch bei Prime Video Hunderte Stellen gestrichen, um die Kosten zu senken. Gleichzeitig stehe auch das Marketing-Budget für Freevee auf dem Prüfstand, heißt es. Mit einer Integration in Prime Video, das praktisch als Gratis-Lockangebot Neukunden gewinnen könnte, könnte Amazon einerseits Ausgaben sparen und gleichzeitig neue Kunden und Einnahmen generieren.

Amazon widerspricht momentan noch und erklärte auf Anfrage Adweeks, dass es bei Freevee keine Änderungen gibt. "Amazon Freevee bleibt ein wichtiges Streaming-Angebot, das sowohl Prime- als auch Nicht-Prime-Kunden Tausende von erfolgreichen Filmen, Shows und Originalen kostenlos bietet", so ein Amazon-Sprecher. Die Quellen Adweeks gehen allerdings davon aus, dass das Ende von Freevee schon im April kommt.

(fds)