iCloud-Speicher: Monopolklage gegen Apple eingereicht

Seit 2011 bietet Apple seinen Usern Gratisplatz für Backups und Dokumente. Sammelkläger glauben, dass das ein Lockangebot ist.

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iCloud-Fehlerseite

iCloud-Fehlerseite: Sind 5 GByte eher ein Witz?

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Eine Gruppe von Apple-Nutzern in den Vereinigten Staaten hat eine Sammelklage gegen den Konzern angestrengt, weil dieser mit seinem iCloud-Speicherangebot gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen soll. Die Klage (5:24-cv-01270, 3/1/24, N.D. Cal.), über die der juristische Newsdienst Bloomberg Law berichtet, spricht davon, dass Apples Dienst andere Anbieter einschränke, um den Markt weiter zu dominieren. Die Preise seien "so hoch, dass [Apple] fast nur reinen Profit generiert", so die Klageschrift.

Apple bietet seiner Kundschaft seit bald 13 Jahren jeweils 5 GByte Gratisspeicher an, um unter anderem Backups und Dokumente zu speichern. Angesichts der Tatsache, dass aktuelle iPhones über mindestens 128 GByte verfügen, ist dies viel zu wenig. Entsprechend kaufen viele User Zusatzplatz für die iCloud. In Euro zahlt man für "iCloud+", das auch weitere Dienste wie HomeKit Secure Video oder iCloud Private Relay enthält, für 50 GByte 99 Cent, für 200 GByte 2,99 Euro, für 2 TByte 9,99 Euro, für 6 TByte 29,99 Euro und für 12 TByte 59,99 Euro im Monat.

Die Sammelkläger, die sich erhoffen, mehrere Millionen Mitkläger zu finden, kritisieren unter anderem, dass nur Apples eigene Cloud-Plattform bestimmte Daten hosten darf, darunter Einstellungen, Anwendungsdaten und eben Backups. Diese "willkürliche Praxis" habe Apples Mobilgeräte und iCloud "auf unrechtmäßige Weise miteinander verbunden".

Die Kläger planen sowohl bundesweit als auch nur für Kalifornien zu klagen, wo es insbesondere um die Preisgestaltung gehen soll. Apple habe Konkurrenten wie Google, Microsoft oder Dropbox, es sei aber schwierig verschiedene Cloud-Dienste zu kombinieren, sie seien gegenüber iCloud zudem die "unattraktivere Option".

"[Apple] verhindert, dass konkurrierende Cloud-Plattformen eine umfassende Cloud-Lösung anbieten können, die mit iCloud konkurrieren kann", so die Kläger weiter. Nur so gelinge es Apple, nur 5 GByte freien Platz anzubieten und für mehr dann Geld zu verlangen. Ob die Klage tatsächlich Mitkläger findet beziehungsweise überhaupt als Sammelklage zugelassen wird, ist derzeit noch unklar. Apple hat sich zu dem Vorgang bislang noch nicht geäußert. Sammelklagen gegen das Unternehmen sind nicht selten. Sie enden oftmals mit außergerichtlichen Einigungen, bei denen Apple dann Millionenbeträge zählt, bei den Klageparteien aber vergleichsweise wenig ankommt.

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(bsc)