Bericht: Microsoft stellt Sidekick-Nachfolger vor

Am kommenden Montag will Microsoft neue, in Eigenregie entwickelte Handys für jüngere Zielgruppen vorstellen. Die wahrscheinlich als Sidekick-Nachfolger ins Rennen geschickten Geräte laufen mit Windows CE.

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Der US-Softwarekonzern Microsoft will laut einem Bericht des Wall Street Journal am kommenden Montag eigene Handys vorstellen. Die Geräte sollen den derzeit vorliegenden Informationen zufolge keine Smartphones sein und demnach auch nicht mit Microsofts hauseigenem Betriebssystem Windows Mobile laufen. Die Handys richten sich vor allem an jüngere Anwender, sie sollen sich insbesondere zur Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook eignen. Hard- und Software soll Microsoft unter dem Projektnamen "Pink" selbst entwickelt haben; die Fertigung übernimmt Sharp. Das erste Handy soll noch in diesem Monat beim US-Provider Verizon Wireless auf den Markt kommen.

Laut Informationen von CNet News basiert das System der "Turtle" und "Pure" genannten Geräte auf Windows CE. Anwendungen, die für Windows Mobile 6.x oder Windows Phone 7 Series geschrieben wurden, sollen nicht darauf laufen. Die neuen Windows-Handys gelten mit ihrer Ausrichtung auf soziale Netzwerke als Nachfolger des Sidekicks und könnten damit auch das Ende für das Messaging-System Danger einläuten. Microsoft hatte das Unternehmen Danger Anfang 2008 übernommen. Danger hatte für seinen Dienst spezielle Handys entwickelt, die auch in Deutschland unter den Namen Sidekick und Hiptop vertrieben wurden. Im vergangenen Herbst war der Dienst in die Schlagzeilen geraten, weil Kunden über Datenverluste klagten.

Gerüchte über Microsoft-eigene Handys gibt es schon länger, allerdings hatte Steve Ballmer noch im vergangenen Herbst betont, dass das Unternehmen keine Smartphones bauen werde. Ob die neuen Geräte auch den Weg nach Europa finden werden, ist ungewiss: Zum einen funkt das Netz von Verizon Wireless nach dem in Europa nicht verbreiteten CDMA-2000-Standard, zum anderen hatte Danger den Sidekick-Dienst im vergangenen Sommer in Europa eingestellt. (ll)