Leucadia will Mehrheitsbeteiligung an MCI

Die Investmentfirma will die Genehmigung zum Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an der zweitgrößten US-Ferngesprächstelefongesellschaft MCI, die in den größten Bilanzskandal der US-Geschichte verwickelt war.

vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Die US-Investmentfirma Leucadia National Corporation will von Washington die Genehmigung zum Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an der zweitgrößten amerikanischen Ferngesprächstelefongesellschaft MCI Inc. MCI hatte bis vor kurzem als WorldCom firmiert. WorldCom war in den größten Bilanzskandal der US-Wirtschaftsgeschichte verwickelt und war erst im April als MCI aus einem seit 2002 andauernden Insolvenzverfahren hervorgegangen. Der Bilanzbetrug bei WorldCom hatte einen Umfang von elf Milliarden Dollar.

Leucadia wolle bei der US-Aufsichtsbehörde FTC und beim US-Justizministerium eine Eingabe im Rahmen des so genannten Hart-Scott-Rodino-Kartellgesetzes machen, um die Genehmigung für den Kauf von mindestens 50 Prozent der MCI-Aktien zu erhalten. Die gesetzliche Wartezeit laufe am 9. August aus, falls die Behörde sie nicht früher aufhebe oder zusätzliche Informationen anfordere.

MCI befindet sich angesichts des brutalen Wettbewerbs mit anderen US-Telekommunikationsunternehmen auf hartem Sparkurs. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Ashburn (Virginia). Sie hat weltweit 45.000 Beschäftigte und ist auch einer der weltweit führenden Internet- Netzbetreiber. Die Gesellschaft hatte am vergangenen Freitag ihren ehemaligen Konzernchef Bernard J.Ebbers auf die volle Rückzahlung eines Kredits von 408 Millionen Dollar verklagt.

Leucadia hat ihren Sitz in New York und ist im Telekommunikations-, GesundheitsfĂĽrsorge- und Immobilienbereich aktiv. Die Gesellschaft hatte im ersten Quartal einen Umsatz von 512 Millionen Dollar. Sie hatte im November 2003 die Telekom-Firma WilTel Communications ĂĽbernommen. (dpa) / (jk)