FTC-Entscheidung: Einfach per Klick das Abonnement beenden

Verbraucher müssen Abonnements mit wenigen Klicks kündigen können, hat die FTC final entschieden – und setzt Praktiken wie denen von Adobe damit ein Ende.

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Unterschrift, Signatur, Vertrag

(Bild: Thapana_Studio/Shutterstock)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Anbieter von digitalen Abonnements müssen Kündigungen mit einem oder wenigen einfachen Klicks ermöglichen, wie die Federal Trade Commission (FTC) final entschieden hat. Und obwohl der Beschluss der Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde natürlich ausschließlich für die USA gilt, dürfte er weltweite Kreise ziehen.

Explizit nicht mehr erlaubt sind Praktiken, bei denen Anbieter es ihren Kunden möglichst schwer machen, Verträge zu kündigen. Die FTC spricht in ihrer Entscheidung davon, dass es genauso leicht sein muss, ein Abonnement abzubestellen, wie es einzurichten war. "Niemand soll mehr gezwungenermaßen für Dienste bezahlen, die er nicht mehr will", unterstreicht FTC-Vorsitzende Lina M. Khan.

Zusammengefasst müssen Anbieter beim Abschluss eines Abonnements also immer alle wichtigen Informationen korrekt und leicht zugänglich vorhalten. Kunden müssen stets wissen, was sie unterzeichnen – und die Anbieter müssen beweisen können, dass ihre Kunden die Bedingungen des Abonnements vor dem Abschluss kennen. Das muss explizit gegeben sein, bevor Daten zur Bezahlung eingetragen werden.

Entscheidend ist: Wer online ein Abonnement abschließt, muss es mit wenigen Klicks kündigen können. Und wer einen Vertrag in persona unterschreibt, muss ihn online oder am Telefon aufheben können.

Für die Anbieter gilt nun, die Vorgaben innerhalb von 180 Tagen umzusetzen. Die FTC erhebt Informationen zu Verstößen und hilft Verbrauchern dabei, von Anbietern ihr Geld zurückzuerhalten. Hinzu kommt, dass bei Nichteinhaltung der neuen Regelung weitere Strafen der Behörde drohen. Die FTC betont in ihrer Mitteilung zwar, dass die Entscheidung nicht nur für digitale Abonnements gilt, hebt aber hervor, dass die Zahl der Beschwerden in den vergangenen Jahren stark anstieg – sie gehen also mit dem Durchsetzen des SaaS-Modells einher.

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Einen schlechten Ruf bei solchen Abonnements genießen zwar viele Anbieter, zuletzt häuften sich zum Beispiel die Beschwerden gegenüber Adobe: Informationen zu Mindestlaufzeiten des Vertrags waren vielen Kunden bei Abschluss nicht klar, der Anbieter machte es laut Beschwerden zudem absichtlich schwer, das Abonnement zu kündigen. Hierzulande gab es erst Ende September eine vergleichbare Entscheidung bezüglich des Deutschlandtickets, das künftig direkt und ohne Anmeldung kündbar sein muss.

Dass eine solche grundlegende Regelung ohne das Ausnutzen weiterer Schlupflöcher funktionieren kann, zeigt das E-Mail-Marketing: Wer sich von Newslettern abmelden will, schafft das inzwischen in der Regel mit einem oder wenigen Klicks.

(fo)