Elektroauto: Effizienz-Studie Mercedes-Benz Vision EQXX erreicht 8,3 kWh/100 km

Der Technologieträger Mercedes-Benz Vision EQXX fuhr mit einer Batterieladung über 1200 km. Er verbrauchte bei einem 83 km/h-Schnitt 8,3 kWh/100 km.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 173 Kommentare lesen

(Bild: Mercedes)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Pillau

Mit seiner Effizienz-Studie Mercedes-Benz Vision EQXX will Mercedes Erfahrungen damit sammeln, wie hohe Reichweiten auch bei moderaten Batteriegrößen erreichbar sind. Das Versuchsfahrzeug fuhr nun mit einer Batterieladung über 1200 km von Stuttgart nach Silverstone in Großbritannien und verbrauchte dabei 8,3 kWh/100 km. Damit unterbot der Wagen den Verbrauch aus dem April, als er von Stuttgart aus über die Alpen nach Cassis in Südfrankreich etwas über 1000 km chauffiert wurde und am Ende 8,7 kWh/100 km zu Buche standen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug dabei beachtlich hohe 83 km/h.

Die verschiedenen Verbräuche erklären sich – wenig überraschend – aus den unterschiedlichen Bedingungen auf den beiden Fahrten. So war es im Frühjahr noch kalt, Batterie und Kabine mussten geheizt werden, und die Route führte über steile Pässe. Im Juni hingegen musste sich der Vision EQXX im Alltagsverkehr auf europäischen Fernstraßen inklusive Umleitungen, Staus und einigen Runden auf der Rennstrecke von Silverstone vor allem hohen Temperaturen bis zu 30 Grad stellen, Batterie und Innenraum mussten temperiert werden. Auf der 14 Stunden und 30 Minuten Fahrt sei die Klimaanlage etwas mehr als acht Stunden in Betrieb gewesen, schreibt Mercedes. Die Erfahrung deckt sich mit unseren: im Winterhalbjahr geht der Verbrauch nach oben – auch und gerade bei den Elektrischen.

Auf den ersten Blick wird klar, dass beim Versuchsträger die Aerodynamik bis in Bereiche ausgereizt wurde, die man den meisten Kunden in dieser extremen Ausprägung eher nicht zumuten würde. Was allerdings auch eine große Rolle spielt, ist das Gewicht. Mit 1755 kg wiegt der Wagen nicht mehr als ein heute übliches, durchschnittliches Auto mit Verbrennungsmotor, was vor allem im Vergleich zum etwas unter 100 kWh fassenden Mercedes-Benz EQS erstaunt, der mit einer 108 kWh-Batterie mehr als 2,5 Tonnen wiegt. Die Verbesserung ermöglichte aber nicht nur eine sparsame Ausstattung, sondern auch ein massiv verschlankter Stromspeicher.

Erstmals erwähnte Mercedes auch, wie sich das Wärmemanagement geschlagen hat, dessen erstaunlichste Errungenschaft ein aerodynamischer Kühler ist. Dadurch, dass die Wärme über eine glatte Platte abgegeben wird, fällt die Energie weg, die sonst in einem Röhrchenkühler die Verwirbelung des Fahrwinds kostet. Mercedes schreibt: "So gewinnt das Fahrzeug im aerodynamischsten Modus etwa zwei Prozent Reichweite".

Wie immer besteht der große Gesamtgewinn auch beim elektrischen EQXX aus einer Summe von Einzelverbesserungen. Der Unterschied zum Verbrennungsmotor ist das Effizienzniveau: die 8,3 kWh/100 km entsprechen rund einem Liter Benzin auf die gleiche Strecke.

(fpi)