Ampel-Koalition: Audi-Projekt "travolution"

Inhaltsverzeichnis

Eine weitere Funktion: Das System warnt einen Fahrer, der versucht, in eine Kreuzung einzufahren, wenn die Ampel schon Gelb oder Rot zeigt oder umschaltet, während er die Haltelinie überquert. Audi hat dieses Merkmal vor dem Hintergrund entwickelt, dass die Behörden jedes Jahr in Deutschland fast 300.000 Rotlichtverstöße registrieren. Durch derartige Verstöße komme es zu etwa 7500 Unfällen mit verletzten Personen und zu etwa 100 tödlichen Kollisionen, bei denen meist Fußgänger die Opfer sind. Die Rotlicht-Warnung erfolgt je nach Situation in zwei Stufen. Stufe eins ist eine rote Leuchte im Fahrerinformationssystem, kombiniert mit einem Warnton. Auf Stufe zwei folgt ein kurzer Warnruck, das System verzögert das Auto leicht, um den Fahrer dazu zu bringen, selbst auf die Bremse zu treten.

Mehr Komfort

travolution integriert zudem zwei Dienstleistungen, das Online-Bezahlen an der Tankstelle und im Parkhaus. Die einzelnen Schritte werden in beiden Fällen im MMI-Bordmonitor visualisiert. Dort sieht der Fahrer auch, wie viele Parkplätze noch frei sind. Das Auto meldet sich per WLAN an der Zapfsäule beziehungsweise der Schranke an. Die Kredit- oder die Kundenkarte des Fahrers ist im System hinterlegt. Der Fahrer bestätigt die Bezahlung über das MMI und nach dem Tanken oder Parken wird die fällige Summe abgebucht.

Interdisziplinäres Arbeiten

Wie sehr die Arbeiten an Car-to-X-Projekten interdisziplinar verknüpft sind, zeigt der Umstand, dass sich Audi auch im Projekt simTD engagiert, das von drei Bundesministerien gefördert wird. Hier arbeiten seit 2008 fünf weitere deutsche Automobilhersteller, zwei große Lieferanten, die Deutsche Telekom und eine Reihe wissenschaftlicher und öffentlicher Einrichtungen zusammen. Der auf vier Jahre angelegte Großversuch besteht aus fünf Teilprojekten. Audi verantwortet eines davon. Im Großraum Frankfurt am Main, wo der Großversuch simTD stattfindet, werden 20 Ampelanlagen und 400 Fahrzeuge mit der gleichen Technologie wie in Ingolstadt umgerüstet.