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München, 13. August 2010 – Wer das kostenlose Extra „Entfall von Modellbezeichnung und Technologie Schriftzug“ mitbestellt, darf sich nicht wundern, wenn die weniger Auto-Interessierten den A5 Sportback für einen Audi A4 mit Fließheck halten. Was ganz sicher nicht im Sinne der Marketing-Abteilung der Ingolstädter wäre, wollen sie den A5 Sportback doch als sportlich-elegante Alternative zum Mittelklassemodell A4 verstanden wissen. Wir waren mit der 180-PS-Version des A5 Sportback unterwegs.

Große Klappe

Der A5 Sportback ist ein elegantes Auto mit einer großen Klappe: Der Heckdeckel öffnet sich inklusive Heckfenster, was ihm auch die Bezeichnung als fünfte Tür einbringt. Die hinter der Kofferraumklappe liegenden 480 bis 980 Liter Stauraum lassen sich wegen der großen Öffnung gut nutzen. In niedrigen Tiefgaragen muss man allerdings aufpassen, dass die besagte Klappe beim Öffnen nicht an die Decke schlägt. Die im Testwagen eingebauten Sportsitze geben nicht nur viel Seitenhalt, sondern sind auch angenehm gepolstert. Sie kosten 595 Euro Aufpreis und sind absolut empfehlenswert. Was noch auffiel: Die Parkbremse im Testwagen gab beim Lösen und Feststellen Knarr-Geräusche von sich. Das fällt bei einem Auto mit diesem Perfektionsanspruch natürlich umso mehr auf.

Straffes Fahrwerk

Seine sportliche Grund-Attitüde lässt sich A5 Sportback auch beim Fahrwerk anmerken: Hart geht er mit Schlaglöchern und Querrillen um. Der Straßenzustand wird sehr deutlich übermittelt, Komfort-Suchende sind hier an der falschen Adresse. Ein Sportfahrwerk mit Dämpferregelung kostet 1100 Euro extra, im Testwagen war es nicht eingebaut. Die Lenkung ist fast frei von Antriebseinflüssen und die Bremsen gefallen mit ihrem klaren Druckpunkt.

Ausgezeichneter Motor

Den Antrieb des gefahrenen A5 Sportback stellt ein 2,0-Liter-Benziner mit Turboaufladung. Den Motor gibt es in einer 211-PS-Variante und in einer Version mit 180 PS. Die leistungsschwächere Maschine liegt mit einem maximalen Drehmoment von 320 Nm zwar 30 Nm unter seinem kräftigeren Bruder, aber das Maximum liegt bereits bei 1500 U/min an. Die Fahrleistungen sind über jeden Zweifel erhaben, Kraft ist in fast jeder Situation ausreichend vorhanden. Der 2,0-Liter-Motor hat 2009 den Engine of the Year Award in der Kategorie 1,8 bis 2,0 Liter gewonnen – eine der bedeutendsten Auszeichnungen in der Autowelt. Der Ventil-Hub wird per Valvelift-System auf der Auslassseite in zwei Stufen verstellt, hinzu kommt eine um 60 Grad verstellbare Einlassnockenwelle. Das soll nicht nur zu einem guten Drehmoment, sondern auch zu einem geringen Verbrauch führen.

Enttäuschender Verbrauch

In 8,1 Sekunden beschleunigt der A5 Sportback auf Tempo 100 und wird maximal 233 km/h schnell. Dabei hält sich der Motor akustisch angenehm zurück. Audi gibt als Normverbrauch 6,5 l/100 km an – davon war der Testverbrauch weit entfernt. Minimal waren es 10,6 Liter, im Schnitt waren 11,2 Liter fällig. Zwar lag der Fokus nicht auf betont sparsamer Fahrweise, längere Abschnitte mit sehr hohem Autobahntempo waren auf der Ausfahrt aber auch nicht bei.

Späte Kupplung

Der Testwagen hatte eine manuelle Sechsgang-Schaltung, gegen einen Aufpreis von 2150 Euro bietet Audi auch eine Automatik an. Die Kupplung kommt gewöhnungsbedürftig spät. Ob das nur beim Testwagen so ist, muss bei Gelegenheit mal ein Vergleichsfahrzeug zeigen. Das Einlegen der Gänge funktioniert aber präzise. Gekoppelt ist die Schaltung serienmäßig an ein Start-Stopp-System, welches besonders im Stadtverkehr beim Spritsparen helfen soll.

Teurer als ein Audi A4

Der Audi A5 Sportback mit dem 180-PS-2.0-TFSI-Motor kostet 33.950 Euro. Damit ist er 1850 Euro teurer als eine A4 Limousine mit gleichem Motor. Ein A4 Avant kostet 200 Euro weniger als der Sportback. Die schicke Linie muss dem Käufer also schon einen gewissen Aufpreis wert sein. Wer sparen will, kann auch zum 1,8 TFSI mit 160 PS greifen, für den Audi mindestens 32.700 Euro in Rechnung stellt. So oder so: Mit einigen Extras wie den bequemen Sportsitzen, dem exzellent klingenden Soundsystem von Bang & Olufsen oder einem Navigationssystem ist man schnell bei 40.000 Euro angelangt. Dafür dürfte der elegante Bayer aber als Gebrauchtwagen recht gefragt sein, was den Wertverlust in Grenzen hält.