Ist das Hybrid-SUV von Audi eine sinnvolle Alternative zum Diesel?

Audi Q5 Hybrid quattro im Fahrbericht

Bereits 1989 zeigte Audi das erstes Hybridmodell, doch erst jetzt ist die Antriebstechnik in der Großserie angekommen. Ist der neue Q5 Hybrid eine Alternative zum Diesel? Wir haben ihn gefahren

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Von
  • rhi
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Alaró (Spanien), 8. Juni 2011 – Kaum jemand erinnert sich daran, dass Audi schon 1997 ein Hybridfahrzeug im Flottenbetrieb hatte, den Audi Duo auf Grundlage eines A4 TDI. Es war die Zeit, in der sich noch viele in der deutschen Autobranche über Hybride lustig machten. Dass die Stimmung irgendwann kippte, hatte nicht nur mit Überzeugung zu tun, sondern auch damit, dass man sich dem Trend nicht mehr ohne Weiteres verweigern konnte. Ob sinnvoll oder nicht – speziell in den USA tut man gut daran, die Erwartungen von Kunden zu erfüllen, denn die Sparalternative Diesel spielt dort bis heute kaum eine Rolle. Nun geht der Q5 Hybrid quattro an den Start, der als Parallelhybrid ausgelegt ist. Wir haben ihn gefahren.

Unauffällige Note

Man muss schon genau hinsehen, um den "Öko"-Q5 als solchen identifizieren zu können. Die Abmessungen entsprechen dem Rest der Baureihe, darunter die Länge von 4,63 Meter. Auffälligste Hinweise außer den Hybrid-Schriftzügen an der Heckklappe und den Kotflügeln sind spezielle 19-Zoll-Alufelgen. Ihr Design soll Turbinenschaufeln ähneln, uns erinnern sie spontan an Gurkenhobel. Im Innenraum setzt sich die dezente Note fort: Sowohl das Platzangebot als auch die verwendeten Materialien können sich sehen lassen. Einziger sofort erkennbarer Hybrid-Hinweis ist das so genannte "Powermeter" anstelle des Drehzahlmessers, hierzu später mehr. Das Kofferraumvolumen sinkt auf 460 bis 1480 Liter Volumen: ein Tribut an die Batterietechnik, die ihren Platz im "Geheimfach" unter dem Ladeboden findet. Alle Hybridkomponenten wirken sich laut Audi mit weniger als 130 Kilogramm Leergewicht aus, das Gesamtgewicht des Fahrzeugs beträgt 1910 Kilogramm. Klingt viel, relativiert sich aber mit Blick auf den Q5 mit Dreiliter-Diesel, der es sogar auf 1955 Kilogramm bringt.

Kräftiges Doppelherz

Den Antrieb übernehmen ein Zweiliter-TFSI-Benziner mit 211 PS und ein Elektromotor mit einer Leistung von 40 kW. Er stellt kurzzeitig ein maximales Drehmoment von 210 Nm bereit. Das Gesamt-Drehmoment des Systems beziffert Audi auf 480 Nm. Für sein neues Einsatzgebiet wurde der Benziner überarbeitet. So entfällt der Antrieb der Nebenaggregate, zudem wurden die Lagerung der Kurbelwelle und das Feintuning des Turboladers angepasst. Als Kraftübertragung dient eine stark modifizierte Achtstufen-Automatik, die ohne Drehmomentwandler auskommt. An dessen Stelle befindet sich ein scheibenförmiger Elektromotor, der mit einer im Ölbad laufenden Lamellenkupplung kombiniert ist. Sie verbindet und trennt den Verbrennungs- und den E-Motor. Die gesamte Leistungselektronik befindet vorne unter der Haube.