Audi RS 5 Coupé im Fahrbericht

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Nur 4,5 Sekunden dauert es, bis Tempo 100 erreicht ist. Nach 15,4 Sekunden wird die 200-km/h-Marke überschritten. So könnte es immer weiter gehen, würde die Elektronik dem Vortrieb nicht bei 250 km/h Einhalt gebieten. Für 1500 Euro extra heben die Ingolstädter die Höchstgeschwindigkeit auf 280 Stundenkilometer an. Das ist vor allem für Kunden sinnvoll, die mit ihrem RS 5 ab und zu die Rennstrecke besuchen. Für diese Fälle hat Audi zusätzlich das "Sportfahrwerk plus" im Programm. Die Dämpfer können dann in die drei Stufen Comfort, Auto und Dynamic gestellt werden. Die letztgenannte macht das Auto allerdings so bretthart, dass sie auf öffentlichen Straßen kaum zu gebrauchen ist. Für längere Reisen empfiehlt sich der Comfort-Modus. Die Servolenkung arbeitet nun elektromechanisch und ist sportlich-direkt übersetzt.

Quattro serienmäßig

Von seinen Hauptkonkurrenten BMW M3 und Mercedes C 63 AMG hebt sich der Audi RS 5 nicht nur durch einen über 5000 Euro höheren Einstiegspreis ab. Er bietet als Einziger einen serienmäßigen Allradantrieb. In der jüngsten Ausbaustufe ist das quattro-System mit einem selbstsperrenden Kronenrad-Mittendifferenzial versehen, das die Momente variabel zwischen den Achsen verteilt. Bis zu 70 Prozent der Kräfte können nach vorn, maximal 85 Prozent nach hinten fließen. Die radselektive Momentensteuerung sorgt zudem dafür, dass bei dynamischer Gangart ein kurveninneres Rad abgebremst wird, bevor es durchdreht. Dank dieser Maßnahmen scheint das Kraftpaket mit den vier Ringen auch in Kurven förmlich auf dem Asphalt zu kleben. Ein weiterer Pluspunkt des Audi ist der im Vergleich zu BMW und Mercedes mit Abstand niedrigste Normverbrauch: 10,5 Liter (RS 5) gegenüber 11,2 Liter (M3 mit DKG) und 12,0 Liter (C 63 AMG). In der Praxis schluckte der vermeintlich sparsame RS 5 im Schnitt aber doch gut 15 Liter. Spätestens alle 400 Kilometer steht also ein Pflichtbesuch an der Zapfsäule auf dem Programm, um den 61-Liter-Tank wieder aufzufüllen.

Weitere RS-Modelle folgen

Innen lässt das RS 5 Coupé nur wenige Wünsche offen: bequeme Sportsitze mit Alcantara-/Lederbezug, ein griffiges Sportlenkrad, schicke Alupedale sowie elegante Dekoreinlagen wahlweise aus Karbon, gebürstetem Aluminium oder schwarzem Klavierlack. Hier und dort verziert ein RS-Logo das Cockpit. Wie bei den Geschwistern der A5-Baureihe gibt‘s neue Regler für Klimaautomatik und Sitzheizung sowie ein modifiziertes Bedienkonzept für die optionalen MMI-Navigationssysteme. Statt acht stehen hier nun nur noch sechs feste Tasten zur Verfügung. Einzig das Platzangebot im Fond des RS 5 Coupé ist verbesserungswürdig und auf langen Strecken lediglich für kleingewachsene Passagiere geeignet. Doch für alle, die das stört, ist Abhilfe in Sicht: Im Herbst 2012 kommt die Kombiversion RS 4 Avant auf den Markt, angetrieben vom gleichen 450-PS-Aggregat. Frischluftfanatiker dürfen sich 2013 auf das RS 5 Cabrio freuen.