Audi RS 5 Coupé im Fahrbericht

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Haar, 13. Juli 2012 – Nicht dass es eine Strafe wäre, einen A5 entwickeln zu müssen, doch er ist halt eher die perfekt durchgestylte Wohnzimmer-Version eines Coupés. Er folgt diszipliniert der Prämisse, dass ein Auto erst dann richtig gut ist, wenn so lästige Dinge wie Wind, Fahrbahn oder Gewicht dem Fahrer möglichst verborgen bleiben. Aber manchmal werden auch Audi-Entwickler übermütig, erfreuen sich am vermeintlich Sinnlosen, das in Wirklichkeit den Kern des Autofahrens trifft – zum Beispiel an einem hochdrehenden V8-Saugmotor, den man eigentlich nur bauen kann "weil er einfach geil ist", jawoll, selbst einem Audi-Entwickler rutschen solche Ferkeleien heraus. Das mündet dann zum Beispiel in der RS5, einer Art Arnie unter den Limousinen, piekfein gekleidet, aber darunter spannen sich die Muskeln bedrohlich.

Einziges Familienmitglied mit V8

Das sportliche Topmodell setzt mittlerweile als einzig verbliebenes Mitglied der A5-Familie noch auf einen Achtzylinder. Kraftstrotzend tritt das RS 5 Coupé in Erscheinung: mit riesigen Lufteinlässen vorne, breiteren Kotflügeln, Rädern in 19 oder 20 Zoll, einem großen Diffusor hinten sowie zwei mächtigen Endrohren links und rechts. Kurz nach dem Facelift der restlichen Baureihe hat jetzt auch das RS-Modell das modernisierte Gesicht erhalten. So sind die oberen Ecken des Kühlergrills nun angeschrägt. Keilförmige Scheinwerfer mit einer markanten LED-Spange als Tagfahrlicht lassen den RS 5 noch aggressiver dreinschauen. Am Heck ist die überarbeitete Variante an leicht veränderten LED-Rückleuchten zu erkennen.

Hoch drehende 4,2-Liter-Maschine

Geht man mit dem Gaspedal des Zweitürers sanft um, lässt sich der RS 5 recht brav über den Asphalt steuern. Beim Warten an der Ampel ist lediglich ein leises Grummeln zu vernehmen. Wird es grün, kann man völlig problemlos alle anderen Verkehrsteilnehmer hinter sich lassen – ohne großes Aufsehen. Richtig zur Sache geht es erst, wenn man voll aufs Gaspedal tritt. Der 4,2-Liter-Benziner faucht los, der Sound röhrt noch eindrucksvoller aus der Abgasanlage. Gleichzeitig zieht der knapp 1,8 Tonnen schwere Audi gewaltig an. Der V8-Sauger dreht sehr hoch, erst bei 8250 Touren steht die Höchstleistung von 450 PS zur Verfügung. Zwischen 4000 und 6000 Umdrehungen wird das maximale Drehmoment von 430 Nm auf die Kurbelwelle gestemmt. Blitzschnell und automatisch wechselt das Doppelkupplungsgetriebe S tronic in den nächsten der sieben Gänge. Wer will, kann das über Schaltpaddles am Lenkrad auch per Hand erledigen.