Intrado beim Genfer Autosalon: Ausblick auf Brennstoffzellen-Auto

Auftrieb für den Eintritt

Hyundai hat als weltweit erster Hersteller mit dem ix35 Fuel Cell ein Brennstoffzellen-Auto in die Serienproduktion gebracht. Der Hersteller forscht derweil weiter an der Antriebstechnik und arbeitet daran, wie sie möglichst (ge)schick(t) verpackt werden kann

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Von
  • Florian Pillau

Frankfurt /Main, 24. Februar 2014 – Hyundai hat als weltweit erster Hersteller mit dem ix35 Fuel Cell ein Brennstoffzellen-Auto in die Serienproduktion gebracht. Der Hersteller forscht derweil weiter an der Antriebstechnik und arbeitet daran, wie sie möglichst (ge)schick(t) verpackt werden kann. Auf dem Genfer Automobilsalon (6. bis 16. März 2014) wird das jüngste Concept Car präsentiert, es heißt Intrado, in der Sprache der Aerodynamiker ist das die Unterseite einer Auftrieb erzeugenden Flugzeugtragfläche. Gleichzeitig bedeutet der Name aber auch "Eingang". Wie passend für eine Antriebsart, die schon lange ihren Eintritt in die richtige Welt sucht.

Der Name sei deshalb gewählt worden, weil die Form des Autos dem Gegenwind möglichst wenig Angriffsfläche bieten will. Die schnörkellose Karosserie wurde laut Hersteller zudem konsequent auf Leichtbau getrimmt. Ihre Besonderheit besteht in einem leichten und stabilen Carbonrahmen, der an manchen Stellen zu sehen ist, vor allem, wenn die Türen oder die Hauben geöffnet werden. Diese Konstruktion erlaubt verschiedene Materialien für die Beplankung, in diesem Fall bestehen die Bodypanels aus Aluminium. Neben der Gewichtseinsparung soll diese Machart auch reparaturfreundlich sein, da sich beispielsweise ein beschädigter Kotflügel schnell austauschen lässt. Auch Innenraum und im Cockpit sollen mit Hilfe von extra-leichten Werkstoffen zum niedrigen Gewicht beitragen.

Auftrieb für den Eintritt – doch leider fehlen Tankstellen

Dank seines geringeren Gewichts soll sich das Elektrofahrzeug agiler fahren als das serienmäßige Brennstoffzellen-Kompakt-SUV. Auch wenn das Concept Car in der gezeigten Form wohl nicht in Serie gehen wird, so zeigt es doch Designmerkmale kommender Hyundai-Modelle. Stromerzeugung und Elektroantrieb des ix35 Fuel Cell wurden für den Intrado weiterentwickelt. Der Wasserstoff-Tank kann in Minuten gefüllt werden, die Reichweite soll immerhin 600 Kilometer betragen. Aus dem Auspuff kommt wie gehabt nur Wasserdampf.

Der Entwurf des Concept Cars war die erste große Aufgabe von Peter Schreyer, der vom Kia-Chefdesigner im Jahr 2013 zu einem der Präsidenten und dem Design-Oberhaupt des Kia-Mutterkonzerns Hyundai aufstieg. Der Intrado wurde in erster Linie in Hyundais europäischen Design-Zentrum in Rüsselsheim entwickelt.

Die ersten Serienfahrzeuge des ix35 Fuel Cell sind noch eher für Flottenbetreiber mit festen Routen interessant als für Privatleute: Erstens ist das Leasing teuer, zweitens ist derzeit kaum eine Tankstelle für den benötigten Wasserstoff zu finden. Etwa 30 gibt es in Deutschland, davon ist nur die Hälfte öffentlich zugänglich. Doch bis zum Jahr 2023 könnten es über 400 werden, zumindest wenn die Pläne der Initiative "H2 Mobility" aufgehen. Das ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, zu denen neben Shell, OMV und Total unter anderem auch Daimler und Linde gehören. (fpi)