Ausfahrt Fiat/Abarth 124 Spider

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Niemals sollte man dieses wundervolle Getriebe gegen Aufpreis durch eine Automatik ersetzen lassen. Aussagen über den Verbrauch auf dieser kurzen Ausfahrt zu treffen, verbietet die Seriosität. Der Bordcomputer zeigt bei der ersten Fahrt 7,8 Liter Durchschnittsverbrauch an. Nachdem dasselbe Auto ein paar Stunden später nach diversen Kollegen noch einmal bewegt wird, sind es 7,4 Liter Durchschnittsverbrauch. Man lehnt sich also wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man dem Spider auch beim Spritverbrauch gute Noten gibt.

Krawalliger Abarth

Nach dem harmonischen Fiat nähert man sich dem Abarth mit großer Skepsis. Leicht könnte eine sportlichere, schrillere Version zu viel des Guten sein. Tatsächlich hat der 124 Spider die Krawallisierungen der Abarth-Dependance nicht nötig. Schon das zweifarbige Leder im Testwagen, der rote Drehzahlmesser und der dicke 12-Uhr-Lederstrich im Lenkrad wirken schrill. Aber das muss man ja ebenso wenig bestellen, wie die zweifarbige Außenlackierung. Beim Druck auf den Startknopf erschrickt man bereits. Mann, macht der Krawall. Schon nach 100 Metern ist man von dieser Klangkulisse ebenso genervt, wie die Bauarbeiter am Straßenrand, die sich irritiert umdrehen.

Besonders präpotent kommen die künstlich krachenden Fehlzündungen, wenn man nach starkem Beschleunigen ruckartig vom Gas geht. Das Fahrwerk wurde noch relativ zurückhaltend getunt, auch der Abarth überrascht noch mit zufriedenstellenden Komfortreserven. Anscheinend legte die Abstimmung des Abarth Wert auf ein quengelndes Heck. Das Popometer registriert des Öfteren eine gewisse Leichtigkeit der Hinterhand. Das mag man noch amüsant finden, einen richtigen Schreck bekommt man aber beim Blick auf den Bordcomputer, der einen Durchschnittsverbrauch von 13,4 Litern anzeigt. Wie gesagt, das ist keine verifizierte Aussage, aber es zeigt eine Tendenz. Zumal die 30-Mehr-PS im Abarth für den Fahrspaß gar nicht notwendig sind.

Zum Schluss wartet noch ein 124 Lusso mit einer Sechsstufen-Wandlerautomatik, die ihre Sache unauffällig und gut macht. Das ist eines der wenigen Autos, in dem man Schaltwippen am Lenkrad vermisst. Leider bekommt man die auch nicht gegen Aufpreis. Nur die Automatikversionen des Abarth haben Schaltpaddles. Im Bordcomputer wird ein Durchschnittsverbrauch von 9,8 Litern angezeigt. Ein, zwei Liter Mehrverbrauch gegenüber dem Schaltgetriebe sollte man also wohl einkalkulieren. Aber egal, wie gut die Automatik ihre Sache objektiv macht: Das knochige Schaltgetriebe passt viel besser zu diesem puristischen, leicht anachronistischen Roadster.