Ausfahrt im neuen Volvo V40 Cross Country

Ein bisschen SUV muss sein

Volvos Rezept von 1997 funktioniert besser denn je, weil sich automobiler Eskapismus angesichts einer immer perfekter asphaltierten Welt paradoxer- oder logischerweise immer besser verkauft. Wie fährt der neueste Cross Country auf Basis des V40?

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Kompaktwagen im SUV-Look: Volvo V40 Cross Country 24 Bilder
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Berchtesgaden, 7. Februar 2013 – Volvos Rezept von 1997 funktioniert besser denn je. Seinerzeit hat der schwedische Autobauer einen V70 aus dem bestehenden Programm höhergelegt und ihm den Beinamen "Cross Country" verpasst. Und weil sich automobiler Eskapismus angesichts einer immer perfekter asphaltierten Welt paradoxer- oder logischerweise immer besser verkauft, gibt es mal wieder einen Cross Country, diesmal auf Basis des V40.

Immer noch unübersichtlich

Volvo setzt beim V40 Cross Country auf bewährte Zutaten: erhöhte Bodenfreiheit, robuste Kunststoffschürzen, bis zu 19 Zoll große Räder sowie einen angedeuteten, wirklich nur zur Deko dienenden Unterschutz vorn und hinten. Auch die Dachreling, der Kühlergrill in Wabenoptik und schwarz glänzende Außenspiegelgehäuse unterscheiden den neuen Softroader vom Basisfahrzeug. Kaum Änderungen gibt es im ohnehin hochwertig gestalteten Innenraum, in dem verstärkt warme Naturtöne – etwa in Braun – zum Einsatz kommen. Der Fahrer profitiert von einer drei Zentimeter höheren Sitzposition und einer damit verbesserten Sicht, zumindest nach vorne. Denn aufgrund kleiner Fensterflächen und voluminöser D-Säulen ist der Cross Country hinten hinaus genauso unübersichtlich wie der herkömmliche V40. Die Kopffreiheit im Fond wird durch das nach hinten abfallende Dach eingeschränkt. Trotz 4,37 Meter Außenlänge ist das Platzangebot hinten ohnehin eher mäßig. Mit einem Volumen von 335 bis 1032 Liter hält sich auch die Größe des Gepäckabteils in Grenzen, eine hohe Ladekante erschwert das Beladen.

Allradantrieb nur für die Topversion

Den Einsatz abseits befestigter Straßen soll die um zwölf Millimeter höher gelegte Karosserie erlauben. Das Fahrwerk ist eine Spur zu hart, nahezu jede Bodenwelle ist spürbar. Zumindest 30 Zentimeter Schnee stellten den V40 Cross Country auf unserer Testfahrt nicht vor Probleme. Allerdings gelangt der Frontantrieb – wenig überraschend – hier an seine natürlichen Grenzen. Einen Allradantrieb gibt's einzig für die Topversion, den T5-Benziner mit 254 PS. Letzterer macht on- wie offroad richtig Spaß, dürfte angesichts eines Basispreises von knapp 36.000 Euro aber hierzulande nur geringe Stückzahlen ausmachen.

Dreimal Diesel

Der 180-PS-Otto- sowie die drei Dieselmotoren treiben ausschließlich die Vorderräder an. Am sparsamsten ist der Basisdiesel mit 1,6 Liter Hubraum und 115 PS. Der Vierzylinder soll nur 3,8 Liter auf 100 Kilometer schlucken, das entspricht einem CO2-Ausstoß von 99 Gramm je Kilometer. Die Zweiliter-Selbstzünder mit 150 beziehungsweise 177 PS überzeugen durch Laufruhe und einen kernigen Fünfzylinder-Klang. Die ebenfalls gefahrene, stärkere Variante bietet stets guten Durchzug, das maximale Drehmoment von ordentlichen 400 Nm liegt zwischen 1750 und 2750/min an. In Kombination mit der komfortablen Sechsgang-Automatik soll so ein Durchschnittsverbrauch von 5,2 Liter möglich sein. Ab Werk ist eine präzise Sechsgang-Schaltung verbaut, hier wird der Verbrauch mit 4,4 Liter angegeben.

Fußgänger-Airbag und jede Menge Assistenten

Volvo-typisch ist die umfangreiche Sicherheitsausstattung des V40 Cross Country. Sie umfasst serienmäßig den bislang einzigartigen Fußgänger-Airbag und den Notbremsassistenten City Safety, der bis 50 km/h aktiv ist. Als optionale Systeme können darüber hinaus ein Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, ein Totwinkelwarner, ein Spurhalteassistent mit Lenkunterstützung, ein Abstandstempomat und ein Müdigkeitswarner geordert werden. Auch eine Verkehrszeichen-Erkennung, ein aktiver Einparkassistent und ein Fernlichtassistent sind erhältlich.

Ab 1800 Euro Aufpreis

Die Cross-Country-Ausführungen kosten einen Aufschlag von jeweils 1800 Euro gegenüber den vergleichbar motorisierten V40-Modellen. Los geht's bei 26.780 Euro für den Basisdiesel. Doch die Aufpreisliste ist auch bei Volvo mittlerweile lang und steht denen der deutschen Konkurrenten Audi, BMW und Mercedes kaum nach. Einen V40 Cross Country für deutlich über 40.000 Euro zu konfigurieren ist überhaupt kein Problem.