Autonomes Parken am Airport Hamburg

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Der Blick auf die technische Umsetzung des autonomen Parkens zeigt eine Mischung aus Bewährtem sowie Entwicklungen, die kurz vor dem Serieneinsatz stehen. Ultraschallsensoren, Kameras und Radar können selbst in einem Polo bestellt werden. In der Oberklasse sind diese Sensoren Standard. Um maximale Zuverlässigkeit und Sicherheit zu erreichen, haben die Testwagen außerdem einen Laserscanner eingebaut. Diese erstellen extrem schnell ein zweidimensionales Umfeldbild. Wenn mehrere Laserscanner verwendet werden, ist die Darstellung der dritten Dimension möglich.

Neben diesen Elementen im Fahrzeug wurde das Parkhaus leicht modifiziert: So genannte Bildmarker geben den Autos eine Orientierung. Darüber hinaus wurde vorab eine interne Straßenkarte erfasst – ähnlich wie es beim Kartendienst HERE passiert. Grundsätzlich stehen die Ingenieure und ITler vor der Frage, wie sie das autonome Fahren zwischen zwei Polen auslegen: Entweder, der Pkw findet mit eigenen Sensoren den Weg und reagiert auf das Umfeld. Oder die Umgebung ist so genau registriert oder kommuniziert zusätzlich mit dem Auto, dass Radar, Laserscanner, Ultraschall und Kameras lediglich Rückfallebenen bieten.

Bedingungslose Grundmobilität“

Johann „Jay Jay“ Jungwirth, der Chief Digital Officer des Konzerns, verdeutlicht, welche Probleme aus seiner Sicht noch bewältigt werden müssen: Das Wiener Übereinkommen über denStraßenverkehr müsse dringend geändert und zukunftsfest gemacht werden. In der Folge könnten die UNECE-Regeln modifiziert und in nationales Recht umgesetzt werden. Kurz gesagt: Der Gesetzgeber muss den Rahmen fürs autonome Fahren schaffen. Nach Einschätzung von Jungwirth wird in Deutschland spätestens 2019 das bedingungsautomatisierte Fahren (Level 3) eingeführt. Mit einer weiteren Verzögerung von drei bis vier Jahren rechnet er mit der Genehmigung fürs autonome Fahren (Level 5).

Eigentlich ist Jay Jay aber der Mann, der die Visionen verkündet statt bürokratische Hindernisse zu beklagen. Und so nennt er ein Ziel, für dessen Erreichbarkeit das autonome Parken am Airport Hamburg einen Baustein liefert: Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen geben könne, so Jungwirth, wäre auch eine bedingungslose Grundmobilität denkbar. Wer kein Geld für technische Mobilität habe, müsse zumindest kostenfrei zum Arzt oder dem Supermarkt gebracht werden. Ohne Fahrer, und dennoch mit dem Fahrzeug. (fpi)