BMW nutzt die Abwärme von Motoren

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Der Turbosteamer der zweiten Generation kann als ideale Ergänzung der Bordnetzrekuperation gelten, die bereits in Serie verbaut wird. Der offenkundige Unterschied: Nicht Schubphasen werden zum Erzeugen des Stroms genutzt, sondern die im Fahrbetrieb dominierenden Lastphasen. Somit kann praktisch die gesamte Bordnetzversorgung abgedeckt werden, was laut BMW einen Verbrauchsvorteil von gut 10 Prozent ergibt. Wann ein solches System in Serie gehen kann, ist noch nicht ganz klar, die Technik befindet sich aber immerhin an der Schwelle zur Serienentwicklung, wie wir auf Nachfrage erfuhren.

Strom aus Abwärme

Bereits in der frühen Serienentwicklung befindet sich dagegen der "thermoelektrische Generator" (TEG), der Wärme auf ganz andere Weise nutzbar macht. Er bedient sich des so genannten Seebeck-Effekts, der darin besteht, dass thermoelektrische Halbleiterelemente bei einem Temperaturgefälle eine elektrische Spannung erzeugen. BMW forscht bereits seit einigen Jahren an dieser Technik, wobei bisher ein Mangel an geeigneten Materialien den ganz großen Durchbruch verhinderte. In den letzten Jahren habe es aber bei der Materials- und Werkstoffforschung große Fortschritte gegeben.

Zunächst integrierten die Entwickler den TEG im Abgasstrang. Im ersten System, dass 2008 vorgestellt wurde, war die elektrische Leistung mit 200 Watt noch relativ bescheiden. Fortschritte bei den Materialien und beim Einbau führen aber "zu rasanten Fortschritten", sodass die Leistungsausbeute mittlerweile 600 Watt beträgt – 1000 Watt hat sich BMW zum Ziel gesetzt. Auch der TEG ist eine gute Ergänzung zur Bordnetzrekuperation und könnte nach Schätzungen des Autobauers den Kraftstoffverbrauch um etwa 5 Prozent senken. 2009 wurde alternativ zum TSG im Unterboden des Fahrzeugs ein Element in die Abgasrückführung integriert. Diese Lösung erbrachte einen Energiegewinn von 250 Watt, was sich in einen Verbrauchsvorteil von etwa zwei Prozent übersetzen lässt.