Benelli TRK 502: Italienerin made in China

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Am Vorderrad sind zwei 320-mm-Bremsscheiben und radiale Vierkolben-Bremszangen montiert, hinten weist die Scheibe 260 mm auf. Die Bremsen stellt der Mutterkonzern QJ selber her. Weil die Euro4-Norm ABS erzwingt, greift Benelli auf Bewährtes von Bosch mit zwei getrennten Regelkreisen für Vorder- und Hinterrad zurück.

Tagfahrlicht und die Blinker sind mit LEDs bestückt, die Sturzbügel als Schutz von Motor und Kühler sind serienmäßig, ebenso wie der einstellbare Bremshebel, die gezahnten Fußrasten mit abnehmbarer Gummiauflage, eine Ladebuchse für elektronische Geräte in der Verkleidung und eine Gepäckbrücke. Das Cockpit geriet nüchtern, aber gut ablesbar. Als besonderer optischer Gag dient die gebogene Schwinge, die aus zwei Rundrohren besteht. Genau wie bei der Ducati Multistrada gibt es an der Benelli einen Spritzschutz am Hinterrad, der an der Radnabe befestigt ist.

235 kg sind ein schwerwiegendes Problem

Ein schwerwiegendes Problem schleppt die TRK 502 allerdings mit sich: Sie wiegt 235 Kilogramm mit vollem 20-Liter-Tank, das sind sechs Kilogramm mehr als die Multistrada 950 auf die Waage bringt. Die Ducati leistet allerdings 113 PS, während die Benelli es bei Klasse-A2-tauglichen 48 PS belässt. In Sachen Fahrdynamik darf man bei der TRK 502 also keine allzu große Spritzigkeit erwarten, dafür eine umso größere Reichweite und die ist bei einem Adventure-Bike für viele wichtiger als die Höchstgeschwindigkeit.

Da sich die neue Benelli vor allem auf dem riesigen chinesischen Markt gut verkaufen soll, wurden das Fahrwerk und die Sitzposition für Fahrer und Beifahrer komfortabel ausgelegt. Im Zubehör gibt es Koffersysteme von Givi, um reichlich Gepäck zu verstauen.

Modelloffensive

In China ist TRK 502 bereits seit Anfang des Jahres im Verkauf, man gibt sich bei Benelli zuversichtlich, dort im ersten Jahr rund 10.000 Stück abzusetzen. In Europa startet der Verkauf erst jetzt, das Adventure-Bike könnte aber, dank seines Aussehens und vor allem wegen des günstigen Preises, durchaus Achtungserfolge erzielen. QJ dürfte es bei ihrem Benelli-Engagement in Europa wohl mehr um das Prestige gehen, denn von den Stückzahlen ist einzig der riesige asiatische Markt für sie interessant.

Die TRK 502 ist erst der Anfang, Benelli plant eine Modelloffensive. Parallel ist schon das hübsche Retro-Bike Leoncino auf den Markt gekommen, eine mehr auf Offroad getrimmte Version der TRK 502 steht in den Startlöchern und ab nächstem Jahr soll ein 750-cm3-Zweizylindermotor für mehr Leistung in diversen Modellvarianten sorgen. (fpi)