So fährt sich der elektrisierte Prototyp des Flügeltürers

Beschwingter Stromer: Mercedes SLS AMG E-Cell

An seinen Flanken prangt das Logo "E-Cell" und man hört ihn kaum, obwohl ihn 392 kW voranschieben. Der Mercedes SLS AMG E-Cell ist die elektrisch betriebene Variante des neuen Flügeltürers

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  • ghe
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Kristiansund (Norwegen), 24. Juni 2010 – Jawoll, den Tesla Roadster hatte ich auch schon unter dem Hintern, er hat einen Heidenspaß gemacht und ist doch eine ziemlich blasse Angelegenheit im Vergleich zu diesem Einzelstück in "magno Lumi electric", so nennt sich das quietschgelb, in dem der Mercedes SLS AMG E-Cell lackiert ist. Dabei ist es gar nicht die Farbe, mit der das Elektroauto imponiert – ein SLS ist ohnehin eine Show, erst recht, wenn seine schiere Kraft von 392 kW (533 PS) von vier, ja vier Elektromotoren bereitgestellt wird. Wir konnten den Elektro-Flügeltürer erstmals fahren.

Ein ausfahrbarer Spoiler mehr

Der SLS AMG E-Cell unterscheidet sich schon äußerlich von seinem Bruder mit Verbrennungsmotor: An seiner Front sitzt ein Spoiler, der bei 120 km/h oder auf Knopfdruck automatisch ausfährt. Dies geschieht synchron mit dem ebenfalls ausfahrbaren Heckspoiler. Zudem kommt der elektrische SLS mit einem plan verkleideten Unterboden daher und wegen des fehlenden Endschalldämpfers kann der Diffusor nach hinten steiler ansteigen, was den Anpressdruck an der Hinterachse erhöht. Außerdem erleuchtet der Stromer mit Voll-LED-Scheinwerfern das Dunkel; sie verspeisen weniger Strom als eine Bi-Xenon-Lichtanlage.

Der erfreut sogar Ferrari-Fans

Auf einem kleinen Parkplatz an der norwegischen Atlantikküste treffen wir ganz unerwartet englische Ferrari-Fans mit ihren rechtsgesteuerten Gefährten. Im Schwarm fallen sie über den elektrischen Flügeltürer her, wollen alles wissen, gucken staunend unter die lange Motorhaube, wo sie ein paar dicke rote Kabel und ordentlich sortierte Kästen mit elektrischen Komponenten finden. Neu ist der 25-Zentimeter-Touchscreen (9,8 Zoll) in der Mittelkonsole, über den sich Navi-, Klimaautomatik, Freisprecheinrichtung und Entertainment-Funktionen bedienen lassen. Erstaunlich stilvoll fügt sich der große Anfass-Bildschirm ins Innenraum-Ambiente des Zukunfts-SLS. Ebenfalls ungewöhnlich: Der Zeiger im Tachometer steht senkrecht und still, der Zahlenkranz zieht an seiner Spitze vorbei.