Beseitigung von Ladehemmnissen

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Weil die Eichrechtskonformität nicht gewährleistet ist und im Bestand nur teilweise eine Nachrüstung zu erwarten ist, wird es wahrscheinlich weiterhin Duldungsregeln geben: Wer die Kilowattstunden mangels Konformität nicht zählen kann, ist auf Alternativen wie die Pauschale oder das Verschenken angewiesen. Siehe oben. Das Ergebnis sind extreme Tarifverzerrungen: So kann es passieren, dass der Strom an einem Autobahn-nahen 50 kW-Charger kostenfrei ist. Andere Anbieter verlangen pauschal 7,50 Euro pro Ladevorgang. Wer hier zum Beispiel nur zwölf Minuten steht, bekommt dafür zehn kWh zum Preis von je 75 Cent.

Genaue Stromabrechnung

Erfreulicherweise beginnen die Landeseichdirektionen zunehmend, das vorhandene Recht durchzusetzen. Es war ohnehin befremdlich, dass in einem Land, in dem jede Fleischwaage geprüft wird, Strom nach Smartphone-ähnlichen Strukturen berechnet wird. Es ist gut, dass diese Systemlosigkeit langsam ein Ende findet: Spätestens mit dem Hochlauf in den Massenmarkt muss die Kilowattstunden-genaue Stromzählung in Betrieb sein.

Niederschwellig und simpel

Plug & Charge enthält also viel mehr, als es der normale Nutzer bemerkt. Die Authentifizierung per Software und ISO 15118 ist in Vorbereitung. Genauso wie die Eichrechtskonformität aller öffentlichen Ladesäulen, welche die Voraussetzung für die Rechnung nach Kilowattstunden ist. Erst wenn alle Einzelpunkte miteinander verknüpft sind, kann der Vorgang reibungslos ablaufen.

Bei Plug & Charge geht es letztlich darum, den aus heutiger Sicht scheinbar komplizierten Vorgang unsichtbar und unmerklich zu machen. Dem Großteil der Autofahrer kann es nicht zugemutet werden, sich mit Ladestandards, Authentifizierungs- und Abrechnungssystemen auseinander zu setzen. Das Laden muss so niederschwellig und simpel sein wie Staubsaugen. Die Chancen dafür sind sehr gut. (mfz)