Veredelter Stromer feiert Weltpremiere auf der Essen Motor Show 2008

Brabus bringt den Tesla Roadster zum Klingen

Warum sollte man ernsthaft glauben, dass sich Tuner von einem Elektroauto den Spaß verderben lassen? Brabus schickt den ersten wie ein V8 brabbelnden und fauchenden Tesla-Roadster zur Essen Motor Show

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Bottrop, 13. November 2008 – Es musste ja so kommen. Warum sollte man ernsthaft glauben, dass sich Tuner den Spaß verderben lassen, nur weil ein Sportwagen keinen richtigen Motor mehr hat? Und das lästige Problem mit dem ärmlichen Nähmaschinen-Sound müsste sich doch auch irgendwie lösen lassen, man fährt ja schließlich nicht nur zum Hosenkürzen. Die Lösung kommt nicht etwas aus San Carlos, California (wo Tesla residiert), sondern aus Bottrop, Ruhrgebiet, wo man dem Tesla Roadster seine akustische Manierlichkeit ausgetrieben hat. Der röhrende Elektro-Renner könnte sich als Glücksfall für die Essen Motorshow vom 29. November bis 7. Dezember erweisen, denn dort wird er erstmals zu bestaunen sein. Er ist das erste Projekt der künftigen Kooperation von Tesla Motors mit dem neuen Brabus-Geschäftsbereich „Zero Emission“ (Null Emissionen). Das neue Brabus-Logo mit Blitz ist das Markenzeichen für die Zero-Emission-Fahrzeuge.

Space-Sound-Generator

Wo kein Verbrennungsmotor ist, ist auch keiner zu hören. Das macht ein Auto schön leise, oder eben nicht, denn als V8-Verwöhnter in einem Supersportler ist es schon etwas komisch, wenn nur noch ein Surren zu hören ist, oder von Wind und Reifengeräuschen überlagert überhaupt nichts übrig bleibt – zumindest solange, wie Elektromotoren in Autos nicht zum Normalfall geworden sind. Um dem Tesla also zu einem standesgemäßen Brabbeln und Fauchen zu verhelfen, entwickelten die Brabus-Techniker einen Space-Sound-Generator. Die Crew an Bord des Tesla Roadsters kann zwischen verschiedenen Motorgeräusch-Simulationen wie dem typischen Sound eines V8, eines Rennwagens oder zwei futuristischen Klangebenen namens Beam und Warp wählen, was auch immer das bedeuten mag, Aufklärung ist in Essen zu erwarten. Die Intensität des Tons passt sich der Leistungsabgabe des Elektromotors an, Schaltvorgänge werden dabei übrigens nicht simuliert, wie Brabus uns mitteilte, der Tesla hat ja schließlich nur einen Gang und man soll es mit der Schummelei nicht übertreiben.

Hinter dem Begriff Space-Sound-Generator verbirgt sich im Wesentlichen ein System aus einem PC, der den Sound erzeugt und einer Subwoofer/Höchtöner-Kombination hinter den Passagieren. Der Motorklang kommt also wie bei einem Mittelmotor- oder heckgetriebenen Wagen tatsächlich von dort, wo der Motor sitzen würde und sich beim Tesla vor allem eine Menge Lithium-Ionen-Akkus tummeln. So vermittelt der akustische Raumeindruck also eine überzeugende Illusion, anders als beim theoretisch ebenfalls möglichen Ansatz, sich die Audioanlage zunutze machen.