Mini Connected macht das Auto zum Bestandteil der virtuellen Community

Der Mini twittert, plappert und macht Musik

Erstaunlich, was Mini alles mit den Daten der Fahrzeugelektronik macht. Der Wagen kommuniziert mit Twitter und Facebook, schwingt den Taktstock zur Musik und hält launige Ansprachen an den Fahrer

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Für die Funktion "Dynamic Music" gibt es derzeit zehn Songs, die sich abhängig von der Fahrweise verändern. 5 Bilder
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Von
  • ggo
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Hannover, 27. Mai 2011 – Das Interesse junger Menschen am Auto geht zurück, die Kommunikation in virtuellen Netzwerken und elektronisches Infotainment werden wichtiger. Kein Problem für Mini: Weil Begriffe wie "Community" ohnehin zum Marketing-Konzept gehören, holt Mini die moderne Kommunikationstechnik konsequent ins Auto, wagt sich dabei sogar weiter vor als alle anderen. Der Mini beherrscht Twitter und Facebook, hält launige Ansprachen an den Fahrer und besitzt erstaunliches musikalisches Talent.

Der Mini schwingt den Taktstock

Letzteres zuerst: Schon vor zehn Jahren, erzählt Mini-Produktmanager Florian Reuter, machten sich BMW-Entwickler im kalifornischen Palo Alto Gedanken über ein Entertainment-System, das 2011 im Mini als "Dynamic Music" Realität geworden ist. Damals konnten die Entwickler die Möglichkeiten moderner Infotainment-Systeme eigentlich nur erahnen, das Ergebnis ist um so erstaunlicher: Dynamic Music spielt während der Fahrt Songs ab, die sich rhythmisch und dynamisch an die Fahrweise anpassen. Zehn Songs gibt es bereits, und das Angebot soll wachsen.

Per Software, für Musiker ist das nichts Neues, kann man Musikstücke komponieren, bei denen Rhythmus und Melodie auch nachträglich beeinflussbar sind. Das wiederum erlaubt im Prinzip ein Zusammenspiel mit den Fahrzeugdaten, welche die Fahrzeugsensoren heutzutage zur Verfügung stellen. Der CAN-Bus des Mini liefert zum Beispiel Daten wie Längs- oder Querbeschleunigung, die dann auf die Interpretation der Musikstücke Einfluss nehmen. 1974 besangen Kraftwerk in ihrem modernen Klassiker noch die "Autobahn", heute schwingt das Auto selbst den Taktstock.

Man kann sich trefflich darüber auseinandersetzen, was eine solche Spielerei noch mit Autofahren zu tun hat, ob es nicht womöglich sogar der Konzentration schadet. Beim Fahren konnten wir immerhin feststellen, dass der Fahrstil die Musik nur dezent beeinflusst, zum vogelwilden Herumrasen animiert das System nicht. Natürlich gibt es bei BMW Entwickler, die darüber wachen, im Hinblick auf die Sicherheit nicht allzu viel Schabernack zu treiben, auch wenn die Versuchung angesichts des heutigen Umgangs mit Unterhaltungselektronik groß ist.