Der Reiseführer

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Merkwürdig ist auch die Telefonschnittstelle, wobei ich hier ehrlicherweise einen Anwenderfehler vermute. Denn kein Programmierer kann gewollt haben, dass nach jedem Abschalten der Zündung die Verbindung zum Telefon neu bestätigt werden muss. Wir haben das mit zwei Telefonen (Samsung B2100 und Nexus 4 mit Android 5.01) probiert, dass Ergebnis blieb gleich. Der Kollege Daniel Schräder von Techstage war mit Apples iOS erfolgreicher. Um die Ecke denken musste auch, wer händisch dem Navi ein Ziel beibringen wollte. Hat man den Dreh einmal raus, geht es noch immer etwas langsamer als mit der sehr verständigen Sprachsteuerung. Tasten statt Drehregler für die Klimaanlage sind für mich ebenfalls kein Fortschritt. Es gab Zeiten, da konnte man das alles blind bedienen. Zum Glück arbeitet die Anlage so unauffällig, dass manuelle Eingriffe nur selten nötig sind.

Automatik bevorzugt

Meine erste Erfahrung mit einem Mercedes-Schaltgetriebe liegt etwas mehr als 16 Jahre zurück. Sie war so prägend, dass ich nie wieder jemandem so etwas empfohlen hätte. Die aktuelle Ausgabe ist um Welten besser, doch irgendwie passt diese Art der Handarbeit nicht so recht zum Charakter der C-Klasse. Obwohl fahrdynamisch vor allen Vorgängern liegend, kann die vierte C-Klasse vor allem eines noch immer besser als viele Konkurrenten in diesem Segment: Sie wirkt entspannend. Die angenehm nachgiebige Luftfederung, die direkte, aber nicht unruhige Lenkung, das niedrige Geräuschniveau, die überaus bequemen Sitze – alles ist auf Komfort getrimmt. Sicher, man kann im Menu das Ansprechverhalten des Motors schärfen, die Federung zu einer gewissen Härte erziehen und die Lenkung knackiger auslegen. Doch die eigentliche Sprache dieses Autos ist eine andere.

Das zeigt sich auch bei der Maschine im von uns gefahrenen C 200 Bluetec. Weniger Leistung hat im C-Klasse-Programm derzeit nur der C 180 Bluetec. 136 PS und 300 Nm reichen voll aus, um den Wagen mehr als ausreichend zügig durch den Alltag zu bewegen. Vielleicht hilft bei der Einordnung der Fahrleistungen ein kurzer Blick zurück: Zu den Zeiten, als ich die oben erwähnte Erfahrung mit einer C-Klasse mit Schaltgetriebe machte, hatte der flotteste Diesel in der C-Klasse 150 PS und war nur mit Automatik zu bekommen. Für die damaligen Diesel-Verhältnisse war er mit 10,5 Sekunden im Standardsprint und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h unerhört dynamisch.