Im Test: Mercedes C 200 Bluetec

Der Reiseführer

Die aktuelle Mercedes C-Klasse hat den Ruf eines bequemen Langstreckenautos, auch wenn sie fahrdynamisch vor all ihren Vorgängern liegt. Ein Test sollte zeigen, wie sie sich mit dem kleinen Diesel und Schaltgetriebe fährt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Mercedes 27 Bilder
Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

München, 7. April 2015 – In den kommenden Jahren werden Hybridantriebe dem klassischen Dieselmotor im Rennen um das sparsamste Antriebskonzept heftige Konkurrenz machen. Für Menschen, die oft weite Strecken auf der Autobahn am Stück zurücklegen, wird der Selbstzünder vermutlich aber noch lange eine Alternative sein. Auch mit vergleichsweise wenig Leistung? Eine Ausfahrt in einem Mercedes C 200 Bluetec sollte darüber Auskunft liefern.

Kein Riese

Allen Bestrebungen vieler Autohersteller zum Trotz: Der Markenname Mercedes zählt noch immer etwas. Während der 14 Tage bekam ich ungewöhnlich viele Rückmeldung von Leuten, denen der Testwagen gut gefiel. Der Kombi wird seit September 2014 verkauft und ist im Heckbereich harmonischer gestaltet als der kantige Vorgänger. Da mag manch einer über die Tatsache hinwegsehen, dass dieser Kombi in Anbetracht einer Außenlänge von immerhin 4,7 m innen kein Riese ist. Dass der kaum kürzere CLA Shooting Brake in dieser Disziplin noch schlechter ist, tröstet nur wenig.

Der modern gestaltete Innenraum ist gut verarbeitet und macht den Eindruck, auch auf Dauer klapperfrei zu bleiben. Gut überlegt will die Wahl der Interieurleisten sein: Der Lack auf dem Holz zeigte schon im rund 10.000 Kilometer „alten“ Testwagen feine Kratzer. Der freistehende Bildschirm wurde in Foren heiß diskutiert, inzwischen scheinen sich viele damit angefreundet oder abgefunden zu haben. Es gibt Gerüchte, dass Mercedes mit der nächsten Modellpflege ein extrem breites Display einbauen wird, das dann Kombiinstrument und Navibildschirm vereinen soll. Wie das aussehen könnte, kann man sich heute schon in der S-Klasse ansehen. Abseits der formalen Frage lässt sich allerdings festhalten, dass Mercedes insgesamt eine intuitive Bedienung nicht gelungen ist. Klar, man gewöhnt sich an alles, doch ein paar Dinge rund um das Entertainmentsystem nerven auch nach längerer Eingewöhnung.

Eine sicher nicht nur von mir oft genutzte Kombination ist die parallele Anzeige des Bordcomputers im Kombiinstrument und der Karte auf dem Navibildschirm. Leider gibt es dann keine Möglichkeit, den Sender oder Musiktitel ohne Wechsel des Menus zu verändern. Anders ausgedrückt: Ich muss erst eine zusätzliche Taste drücken, um Sender oder Titel wechseln zu können. Der Controller lässt sich bei aktivierter Karte zwar nach rechts und links kippen, die Unterhaltungsabteilung bleibt dabei aber unverändert. Ein zwischenzeitlich neu angelegter Unterordner auf dem USB-Stick wurde nicht erkannt. Erst nach dem Anlegen eines neuen Ordners in der Hauptebene auf dem Stick las das System die komplette Struktur neu aus und fand in der Folge beide Ordner.