Der Reiseführer

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Trotz mehr Gewicht und weniger Leistung ist sein aktueller Nachfahre mit Schaltgetriebe mit 10,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und maximal 214 km/h schneller. Für letzteres braucht es etwas Anlauf, doch 160 km/h sind relativ schnell erreicht. Mehr Elan versprechen die stärkeren Diesel, die somit durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. Der Geschwindigkeitsbereich zwischen 140 und 160 km/h ist im C 200 Blutec die bevorzugte Reisegeschwindigkeit, die mit zurückhaltenden Fahrgeräuschen begleitet wird. Deutlich lauter wird der Wagen erst oberhalb von 180 km/h.

Auch im Durchzug enttäuscht die kleine Maschine nicht: Von 60 auf 100 km/h im vierten Gang haben wir rund 7 Sekunden gemessen, von 80 auf 120 km/h im fünften Gang 10 Sekunden. Mit dem gebotenen Temperament lässt sich also bestens leben, sofern man keine Rennen anstrebt. Der C 220 Bluetec mit 170 PS kostet schon 2380 Euro mehr. Für dieses Geld gibt es schon fast die Automatik inklusive Tempomat. Letzterer fehlte dem ansonsten üppig ausstaffierten Testwagen übrigens. Auffällig lange brauchte die Maschine, um auf Temperatur zu kommen: Teilweise hatte das Kühlwasser auch nach 20 Kilometern noch keine 80 Grad erreicht.

Der Verzicht auf Leistung sollte nicht nur mit einem etwas geringeren Preis verbunden sein, sondern auch mit zurückhaltenden Verbrauchswerten. Hier waren wir etwas enttäuscht. Im Mittel kamen wir auf 6,3 Liter. Eine sonntägliche Tour über kaum befahrene Landstraßen brachte 4,9 Liter – weniger habe ich nicht hinbekommen, wobei auch dieser Wert nur mit einer sehr zurückhaltenden Fahrweise entstanden ist.

Teuer, auch ohne alles

Ein beliebtes Spiel ist das Raten des Testwagenpreises. Anhand der mitgelieferten Ausstattungsliste kamen wir auf einen Listenpreis von knapp 59.000 Euro, wobei keineswegs alles eingebaut war, was die Aufpreisliste hergibt. Mit Automatik, Soundsystem, Schiebedach, der aufwendigen Klimaautomatik „Thermotronik“ und Standheizung fehlten dem Testwagen durchaus noch teure Zutaten zu einer Komplettausstattung. Der Listenpreis spielt bei C-Klasse für viele Kunden noch eine größere Rolle als bei den vergleichbaren Modellen von BMW und Audi. Bei ihnen lag der Anteil der privaten Zulassungen im vergangenen Jahr bei deutlich unter 20 Prozent, die C-Klasse kam auf fast 40. Das ist durchaus bemerkenswert, denn es gibt kaum ein teureres Auto in dieser Klasse als den Mercedes.

Die Kosten für Überführung wurden von Mercedes übernommen. Kraftstoff wurde vom Autor bezahlt. (mfz)