Der kleine König Butterbrot

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Das gilt auch für die Autobahn, wo das Navigationssystem über die tatsächliche Höchstgeschwindigkeit Auskunft gab. Die Werksangabe von 155 km/h wurde in der Ebene mit 164 km/h locker übertroffen, bergab waren sogar echte 175 km/h drin, wobei der Tachometer fast 190 km/h vorgaukelte. Der größere Vierzylindermotor mit 1,2 Litern Hubraum und 64 kW (87 PS) ist also verzichtbar.

Der Verbrauch ist klassenüblich zu hoch

Die Domäne des Hyundai sollte eigentlich die Stadt sein. Von den Außenmaßen ist sie das. Die Parkplatzsuche funktioniert wunderbar, das Raumangebot ist für viele Alltagszwecke reichlich bemessen, und der Wendekreis klein. Nur beim Verbrauch dürfen keine Wunder erwartet werden. Mit 6,5 Litern im Stadtverkehr zeigt der i10, wo die Grenzen des Verbrennungsmotors liegen. Im Überlandverkehr sank der Konsum auf 4,7 Liter, bei Richtgeschwindigkeit waren es 5,8 Liter, und bei Dauervollgas stieg der Verbrauch auf den Maximalwert 7,3 Litern. Das ist klassenüblich, zeigt aber, dass die Technik eines Toyota Yaris Hybrid gerne noch in kleinere Autos eingebaut werden darf.

Abstriche müssen auch bei der Lenkung hingenommen werden. Die Rückmeldung ist im Vergleich zum Konzernbruder Kia Picanto verbessert, aber immer noch zu gering und zu unpräzise. Ansonsten überzeugt das Fahrwerk durch einen angenehmen Komfort, ohne dabei schwammig zu werden. So soll es sein, frei von übertriebener Härte oder unsinnigem Sportsgeist, und trotzdem in der Lage zum flinken Abbiegen.

Einen Abzug in der B-Note bekommt der i10 bei der Auslegung der Klimaautomatik: Die Scheiben beschlagen in der Automatikfunktion, sodass manuell korrigiert werden muss. Das ist umso erstaunlicher, da bei über vier Grad die Klimaanlage als Luftentfeuchter arbeiten sollte. Hier schafft nur der entschlossene Dreh am Gebläseregler Abhilfe.

Kein Notbremssystem erhältlich

Endlich hat der kleinste Hyundai ESP, denn das schreibt der Gesetzgeber inzwischen vor. Leider haben die Koreaner versäumt, wenigstens als Option ein automatisches Notbremssystem anzubieten, wie es Fiat im Panda und VW im Up tun. Dieses Assistenzsystem wird innerhalb weniger Jahre überall Standard werden, und es wird viele Unfälle verhindern oder abmildern. Der Crashverein EuroNCAP verschärft jährlich seine Regeln, und da wird es bald einen Malus geben, wenn ein System dieser Art nicht verfügbar ist. Nachbessern, bitte!