Der überarbeitete Mercedes S 500

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Wer ihn dennoch braucht, wird für 110.152 Euro beim S 560 mit 469 PS fündig oder greift direkt zum AMG-Modell. Ein neuer V8-Motor mit Zylinderabschaltung lässt es nach Vernunftmaßstäben noch weniger rechtfertigen, 237.345 Euro für den S 65 mit 630 PS und 1000 Nm aus 12 Zylindern auszugeben. Der um über 77.000 Euro günstigere S 63 4Matic bietet nur 18 PS weniger als das 630 PS starke sportlichste S-Klasse. Selten zuvor lagen Komfort und brachiale Kraft so nah und fein dosierbar beisammen wie im Mercedes-AMG S 63. 3,5 Sekunden bis Tempo 100. Eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 300 Kilometer pro Stunde. 160.293 Euro teuer. Drei Werte, die auf einige aktuelle Supersportwagen zutreffen könnten. Jedoch scheinen im Komfortmodus des Mercedes-AMG S 63 die Räder kaum Bodenkontakt zu haben, so lautlos und sanft gleitet das Zwei-Tonnen-Raumschiff über die Straßen.

Raketenähnlicher Ampelstart

Wird hingegen der Sport+-Modus gewählt, geht es kerniger, deutlich hörbar und auch spürbar zur Sache. Dank des Allradantriebs gelingt ein raketenähnlicher Ampelstart mit Launch Control, die angegebenen 8,9 Liter auf 100 Kilometer werden damit leicht um ein Vielfaches zu verfehlen sein. Spartanisch-sportlicher Verzicht geht mit der Höchstleistung aber nicht einher: hochkomfortable Sitze mit Massagefunktion und eine sehr gute Soundanlage helfen beim Rückzug aus der rauhen Welt.

Die als Weltpremiere hochgejubelte Energizing-Komfortsteuerung ist jedoch nichts, was extra gefeiert werden müsste. Sie bietet fünf verschiedene Wellness-Programme an wie z. B. „Freude”, „Wärme” oder „Vitalität”. Unter dem gewählten Motto kümmern sich dann Musik- und Klimaanlage, Beduftung, Ambientebeleuchtung sowie Sitzmassage für etwa zehn Minuten lang gemeinsam, abgestimmt und vernetzt um die Passagiere.

Abstandstempomat und Lenkassistent passen das Tempo vor Kurven oder Kreuzungen automatisch an. Serienmäßig sind der aktive Brems-Assistent, der Seitenwind-Assistent, der Aufmerksamkeits-Wächter, der Verkehrszeichen-Assistent, das Insassenschutzsystem Pre-Safe und das neue Pre-Safe Sound, zur Schonung des Gehörs bei einem Unfall. Neue Assistenzsysteme sind etwa der „In falscher Richtung auf die Autobahn-Auffahr-Warner” oder der bei einem Fahrzeug mit einer Außenlänge von über fünf Metern besonders attraktive aktive Einpark-Assistent.

Bei letzterem ist der Begriff „Assistent” irreführend. Es ist vielmehr ein echter Einpark-Automat. Ob Gas- oder Bremsbetätigung, oder auch ein Wechsel der Fahrstufe, die neue S-Klasse macht alles allein. Und auch das Einparkenlassen von außerhalb des Fahrzeugs per Smartphone ist möglich. In Zukunft soll es sogar Realität werden, dass nicht erst an einer Parklücke vorbeigefahren werden muss, um sie zu erkennen. Aber das ist Zukunftsmusik. Was heute zwar auch noch in diese Kategorie gehört, jedoch schon sehr bald umgesetzt werden soll, ist die Markteinführung der S-Klasse als Plug-In-Hybrid mit 50 Kilometer rein elektrischer Reichweite. (imp)