Smooth Operator

Der überarbeitete Mercedes S 500

Die überarbeitete Mercedes-Benz S-Klasse kultiviert weiterhin das lautloste Gleiten, flankiert von allerlei luxuriösen Funktionen für die Passagiere. Auch die AMG-Versionen werden weitergeführt, neu ist hier eine brachial kräftige V8-Motorisierung. Viel wichtiger aber sind die neuen, hybridisierten Sechszylinder

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Fahrbericht: Mercedes S 500 16 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Marcel Sommer
Inhaltsverzeichnis

Die überarbeitete Mercedes-Benz S-Klasse kultiviert weiterhin das lautlose Gleiten, flankiert von allerlei luxuriösen Funktionen für die Passagiere. Auch die AMG-Versionen werden weitergeführt, neu ist hier eine brachial kräftige V8-Motorisierung. Viel wichtiger aber sind die neuen, hybridisierten Sechszylinder.

Die Mercedes-Benz S-Klasse ist die meistverkaufte Luxuslimousine der Welt, vier Millionen sollen weltweit unterwegs sein. In der Mitte seiner Produktionszeit überarbeitet Daimler die laufende Generation so gründlich, dass Mercedes-Entwicklungschef Ola Källenius von einem komplett neuen Modell mit – je nach Ausführung – rund 6500 neuen Teilen spricht. Heute wird zwar jedes dritte Exemplar nach China verkauft, doch sind die Kunden weltweit unterschiedlich. Entsprechend breit ist die Spanne zwischen Einstiegs- und Top-Motorisierung: Sie reicht vom S 350 d (286 PS und 600 Nm) mit kurzem Radstand für 84.640 Euro bis zum mindestens 237.345 Euro teuren Mercedes-AMG S 65 mit 530 PS und 830 Nm und langem Radstand. Die wichtigste Neuerung nach der Überarbeitung sind bestimmt die neuen Ottomotoren: Mercedes kehrt nach 20 Jahren V6 zu den Reihensechszylindern zurück und setzt bei diesen Motoren auf einen gesteigerten Elektrisierungsgrad.

Ohne Keilriemen

Der intern M 256 genannte Motor ist von Anfang an konstruktiv auf Elektrifizierung ausgelegt worden: Die Dreilitermaschine besitzt keinen Keilriemen, Aggregate wie Wasserpumpe, Klimakompressor, aber auch ein elektrisch angetriebener Ladeluftverdichter werden über ein 48-Volt-Netz versorgt. Der integrierte Startergenerator (ISG) steht direkt mit der Kurbelwelle in Verbindung und bildet mit dem 435 PS und 520 Nm leistenden Verbrennungsmotor des S 500 ein Mild-Hybrid-System, in dem der ISG mit bis zu 22 PS und 250 Nm beim Beschleunigen helfen kann. Das reicht für eine Sprintzeit 0 auf Tempo 100 von 4,8 Sekunden. Der Normverbrauch sinkt auf unter sieben Liter Super pro 100 km.

Wer nichtsahnend in den S 500 steigt wird auch nach mehreren Minuten kaum erahnen, dass dort zwei Zylinder weniger arbeiten als bisher. Dabei überzeugt der S 500 aber natürlich nicht nur durch seine Fahrdynamik, sondern vor allem durch seinen Fahrkomfort. Ob über Pflasterstein, Straßeneinbauten oder auch aus engen Kurven heraus – die neue S-Klasse bleibt immer souverän komfortabel. Bei dieser Kraft, dem um 25 Prozent gesunkenen Spritverbrauch und solch einer sänftengleichen Federung vermisst man den Achtzylinder nicht.