E-Motorrad im Test: Zero SR ZF 14.4

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Die Zero SR zeigt sich angenehm, wenn auch nicht übertrieben handlich. Sie lässt sich leicht einlenken und bleibt stabil in der Kurve. Auch das Nachkorrigieren der Linie gelingt mit dem Elektrobike problemlos.

Bremsrubbeln

Nur die Bremsen der spanischen Marke „J. Juan“ geben Anlass zur Kritik: Die vordere, einzelne Bremsscheibe hat keine tausend Kilometer hinter sich und ist dennoch schon verzogen, was zu einem deutlichen Bremsrubbeln führt. Die Verzögerung geht allerdings noch in Ordnung. Hingegen arbeitet das Bosch-ABS gewohnt zuverlässig. Ein Motorbremsmoment kennt die Zero SR freilich kaum, beim Gaswegnehmen fühlt sie sich eher an wie ein Zweitakter.

Die Zero verfügt über keine Traktionskontrolle. Im Sportmodus schwenkt deshalb beim beherzten Beschleunigen aus der Kurve schon mal das Heck aus. Zum Glück erweisen sich die Pirelli Diablo Rosso als griffig genug, um das Motorrad rasch wieder einzufangen. Gut informierte Kreise lassen verlautbaren, dass Zero mit Hochdruck an einer Traktionskontrolle arbeitet und sie in der nächsten Modellgeneration vorhanden sein wird.

Im Stand schwerfällig

Die Ergonomie auf der Zero ist aufrecht und entspannt, der Fahrer thront in 810 Millimeter Höhe. Die Arme müssen nicht weit nach vorne gestreckt werden, um die breite Lenkstange zu packen und auch der Kniewinkel erweist sich als moderat. Einzig die Sitzbank ist auf Dauer nicht sehr komfortabel, das Platzangebot für den Sozius eher durchschnittlich. Aber der Einsatzbereich eines Elektromotorrads ist auch nicht für die Langstrecke konzipiert. Beim Rangieren im Stand zeigt sich die Zero SR unerwartet schwerfällig und der Lenkeinschlag ist nicht sehr groß. Einmal in Fahrt fällt die Behäbigkeit von der Zero aber schlagartig ab.

Viele Infos im Cockpit

Die Informationen des digitalen Bildschirms im Cockpit sind einleuchtend und logisch. Ganz groß in der Mitte ist die Geschwindigkeitsanzeige und links ein Batteriesymbol, das den Ladezustand schraffiert anzeigt, zusätzlich wird er daneben in Prozent exakt angegeben. Rechts oben steht der gewählte Modus, darunter der Stromoutput bzw. die Rekuperation. Mittig unten steht die für viele vielleicht wichtigste Anzeige: die Restreichweite – bis auf hundert Meter genau. Darunter wird der aktuelle Verbrauch in Wattstunden pro Kilometer angegeben. Komplettiert wird der Bildschirm mit der Abbildung der Uhrzeit.

Etwas überraschend verfügt die Zero nicht über LED-Licht und -Blinker – irgendwie erwartet man das von einem modernen Elektrofahrzeug. Dennoch ist die Lichtausbeute auch nachts ausreichend.