Peugeot zeigt erstmals den neuen 308

Ein Rivale?

Peugeot leidet derzeit unter Absatzsorgen. Da kommen neue Kaufanreize wie der nächste Peugeot 308 gerade recht. Vorgestellt wird der zwar erst auf der IAA im September, doch einige Informationen gibt es schon jetzt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
12 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Köln, 13. Mai 2013 – Peugeot leidet derzeit unter starken Absatzsorgen. Vorerst ist auch keine Besserung in Sicht, denn in Südeuropa, wo die französischen Marken allgemein recht stark sind, hat man derzeit mehrheitlich andere Sorgen als Neuwagen-Entscheidungen. Einen neuen Anreiz soll dennoch der nächste Peugeot 308 liefern, der auf der IAA im September offiziell vorgestellt wird. Erste Informationen gibt es schon jetzt.

Erleichtert

Wie der neue Citroën C4 Picasso basiert auch der nächste Peugeot 308 auf der modularen EMP2-Plattform des PSA-Konzerns. Die neue Plattform soll den 308, wie den Citroën-Van, bis zu 140 Kilogramm leichter machen. Stimmt diese Angabe, würde die Basisversion etwas mehr als 1200 Kilogramm wiegen. Der neue 308 wird zudem etwas kleiner: Statt 4,28 ist er künftig nur noch 4,25 m lang und statt 1,5 m nur noch 1,46 m hoch. Bemerkenswert ist die Angabe des Kofferraumvolumens. Peugeot verspricht ein Fassungsvermögen von 470 Litern, was nicht nur in dieser Klasse herausragend wäre. So mancher Nobel-Kombi bietet kaum mehr. Und eine Kombiversion des neuen 308 mit noch mehr Raum kommt erst noch.

Ideen vom Kleinen

Die Instrumenteneinheit sitzt wie beim kleineren 208 weit oben, der Lenkradkranz bleibt unterhalb der Anzeigen – der Fahrer schaut also über das Lenkrad hinweg. Die ungewöhnliche Idee hat uns beim 208 nicht restlos überzeugt, einfach weil nicht jeder Fahrer wirklich freie Sicht auf die Instrumente hat. Je nach Statur muss man den Kopf bewegen, um an die gewünschte Information zu kommen. Beim 308 hat Peugeot das Problem erkannt und versucht zu entschärfen. Tacho und Drehzahlmesser sind weiter auseinandergerückt, zudem bewegt sich der Tourenzähler entgegen dem Uhrzeigersinn, was zumindest anfangs stark gewöhnungsbedürftig sein dürfte. Zwischen Tacho und Drehzahlmesser sitzt ein großes Display.

Über einen 9,7-Zoll-Touchscreen im oberen Bereich der Mittelkonsole lassen sich so gut wie alle Funktionen steuern: Radio, Multimedia, Klimaanlage und, sofern vorhanden, natürlich auch das Navigationssystem. Der Innenraum wirkt so recht tastenbefreit. Ob sich diese Zusammenfassung tatsächlich in der Praxis auszahlt, muss sich zeigen. Denn mit einem extra Regler lässt sich ein Temperaturwechsel nun mal schneller verändern als über ein Bildschirmmenu. Eins hat die Knopf-Diät aber nicht gebracht: mehr Ablagen. Das ist schade, denn wenn wie hier Funktionselemente weniger Platz benötigen, wäre eigentlich die Chance für einen praktischen Innenraum da.

Dreizylinder?

Zu den Motoren gibt es noch keine Informationen. Bekannt ist bisher lediglich, dass der Knauser-König im Programm nur 85 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen soll. Als Einstieg könnten wir uns einen aufgeladenen Dreizylinder gut vorstellen. Peugeot stellte eine solche Maschine auf dem Pariser Salon 2012 vor. Sie leistet 110 PS und basiert auf dem 82-PS-Dreizylinder ohne Aufladung, der aktuell zum Beispiel im 208 angeboten wird. Gut möglich also, dass PSA hier einen ähnlichen Weg geht wie Ford, die den gleichen Motor mit und ohne Aufladung im Fiesta anbietet. Im 308 wird man auf die Saug-Benziner vermutlich verzichten, denn schon bisher wollte den trägen Basisbenziner kaum einer haben. Kaum vorstellbar, das Peugeot als Einstieg den schon erwähnten 82-PS-Dreizylinder im 308 anbieten wird, denn der hat nur 118 Nm – trotz weniger Gewicht dürfte er sich mit dem neuen Golf-Gegner zu schwertun.

Auch zu den Preisen gibt es ein halbes Jahr vor der Händler-Premiere natürlich noch keine detaillierten Informationen. Doch der Vorgänger dürfte eine halbwegs verlässliche Richtung vorgeben: Aktuell kostet der 308 mindestens 16.700 Euro. Angesichts zum Teil noch recht frischer Konkurrenz, die keine 16.000 Euro kostet, wird Peugeot den 308 kaum teurer machen.