Entrundung

Inhaltsverzeichnis

Der Materialmix im Cockpit ist jetzt viel stimmiger und hochwertiger als im Vorgänger, wenngleich Hartplastik dominiert. Hinzu gesellt sich in Wagenfarbe lackiertes Blech in den Türen, wie man es auch vom VW Up kennt. Im Gegensatz dazu hat der Aygo aber einen Schalter für den Beifahrer-Fensterheber in der Fahrertür. Obwohl die Breite beim kleinen Toyota gleich geblieben ist, gibt es noch genug Luft zwischen Ellbogen und Tür. Etwas mehr Platz würden wir uns zwischen dem Lenkrad und den Beinen wünschen. Bonuspunkte sammelt der Aygo für die gut konturierten Vordersitze mit integrierten Kopfstützen. Sie liefern vernünftigen Seitenhalt, wenngleich große Personen mangels viel Fußraum die Beine recht stark anwinkeln müssen.

Keine Wahl

Eine überbordende Motorenvielfalt gibt es im Aygo nicht, im Gegenteil: Einzige Maschine ist der optimierte Einliter-Benziner, der es nun auf 69 PS bringt. Wer mehr will, muss zu Peugeot oder Citroën gehen. Die drei Zylinder vibrieren im Stand fröhlich vor sich hin, mit typischen Klang wieselt der Winzling durch die Stadt. Hier ist im Gegensatz zur Autobahn sein Revier. Dazu passt die recht präzise Schaltung. Auf Schnellstraßen wird die Getriebeabstufung zum Stimmungskiller, insbesondere mit dem aufpreispflichtigen Eco-Paket. Es enthält unter anderem ein Start-Stopp-System und soll den Verbrauch auf 3,8 Liter senken. Erkauft wird das durch länger übersetzte vierte und fünfte Gänge.

Machen wir es kurz: Sparen Sie sich die 950 Euro Aufpreis für das Eco-Paket. Die Öko-Gänge sind ein Stimmungskiller, der Aygo wird damit zu Tode übersetzt. Anders ausgedrückt: Ab etwa 120 km/h wird jeder Überholvorgang zum Glücksspiel. Erschwerend kommt hinzu, dass man zwischen den Stühlen hängt: Im vierten Gang schnellt die Drehzahl nach oben, im fünften Gang wirkt der Wagen wie zugeschnürt. Und das, obwohl der Motor drehen muss: Erst bei 4300/min stehen die maximalen 95 Nm bereit. Exakt das gleiche Drehmoment liefern auch der VW Up mit 75 PS (schon bei 3000/min) und der Hyundai i10 mit 67 PS (bei 3500/min). Immerhin: Bei den erwähnten 120 km/h ist der Aygo akustisch noch akzeptabel, darüber wird es schlicht laut. Überraschend gut ist das Fahrwerk, obwohl der Radstand nur 2,34 Meter beträgt. Abgesehen von kurzen Wellen ist das Abrollverhalten vorbildlich.