Fahrbericht Ducati Scrambler 1100 Speciale

Inhaltsverzeichnis

Abgesehen von den zu kleinen Anzeigen im Cockpit blendet das Glas den Fahrer, wenn er die Sonne im Rücken hat. Über das Rundinstrument spannt sich im weiten Bogen der Bremsschlauch, was einfach billig wirkt. Der kurze hintere Kotflügel und der dünne Kennzeichenträger mögen stylisch aussehen, bei Regen bekommt der Fahrer aber umgehend eine graubraun gesprenkelte Jacke.

Viel Geld

Dann wäre da noch das Preisschild an der 1100 Speciale: 14.290 Euro. Das ist viel Geld für einen luftgekühlten Zweiventil-Motor mit 86 PS, auch wenn er noch so hübsch verpackt ist. Die 147 PS starke Ducati Monster 1200 mit Wasserkühlung und Vierventil-Technik kostet nur ganze 100 Euro mehr und die günstigste Scrambler 800 gibt es schon für 8990 Euro.

Selbst für die Scrambler 1100 in Basisversion verlangt Ducati noch 12.990 Euro, für die 1100 Sport sogar satte 14.990 Euro. Dennoch glaube ich, dass sich die Scrambler 1100-Modelle gut verkaufen werden. Es ist das Motorrad, auf das die Ducati-Scrambler-Fans gehofft haben – der 1100er-Motor erfüllt endlich die Erwartungen. Ein Ducatisti schaut ohnehin nicht so genau auf den Preis, denn einen exklusiven Geschmack zu haben, war schon immer etwas teurer.

Skepsis gewichen

Ich hatte mich der Scrambler 1100 Speciale skeptisch genähert, denn es gab im Vorfeld einige Aspekte, denen ich kritisch gegenüberstand wie die gekappte Leistung, die Sitzposition und die Reifen. Doch die Retro-Ducati hat es geschafft, mich zu überzeugen.

Könnte ich sie mir in meiner Garage vorstellen? Ja, auf jeden Fall, bis auf einen Punkt, den Ducati dringend ändern müsste: Es gibt die 1100 Speciale nur in tristem Grau – die langweiligste Farbe der Welt. Die Basis-Scrambler 1100 kann man wenigstens in Gelb oder Schwarz ordern und die 1100 Sport in Schwarz mit goldenen Zierstreifen. Damit erweitere ich die drei Kriterien für eine vollwertige Ducati um ein viertes: Eine Ducati muss grundsätzlich auch in Rot erhältlich sein. (fpi)